Die Aktien von Palantir Technologies gehören dieses Jahr zu den dynamischsten im Marktgeschehen. Seit Jahresbeginn hat sich ihr Wert um beeindruckende 246% erhöht, was den CEO des Unternehmens, Alex Karp, dazu veranlasste, mit einer gewissen Lässigkeit die jüngsten Geschäftszahlen zu kommentieren. Er scherzte, die Erfolge seien so herausragend, dass man fast den Eindruck bekommen könnte, sie könnten nun ihre Arbeit beenden und nach Hause gehen. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, leicht provokante Anmerkungen gegenüber Zweiflern seiner optimistischen Aussagen zu machen. Jedoch ist es bemerkenswert, dass Karp im selben Atemzug damit begann, seine Aktien von Palantir aggressiv zu verkaufen. Diese Entwicklung wirft für Anleger die Frage auf, ob es klug wäre, Karps Schritt zu folgen und ebenfalls zu verkaufen. Seit Ende 2020 verkauft Karp beständig Anteile seines Unternehmens, wobei er einen sogenannten Rule 10b5-1-Plan nutzt. Diese Pläne erlauben es Führungskräften, den Verkauf ihrer Aktien nach festgelegten Parametern an Broker zu delegieren. Der jüngste Verkaufsanstieg bei Palantir resultiert aus komplexeren Auslösern, durch die Karp in den vergangenen Monaten vermehrt Anteile verkaufte. Er begann Mitte September mit dem Verkauf von 9 Millionen Aktien und setzte diese Strategie in den Wochen danach fort, was letztendlich in Finanzspritzen von mehreren hundert Millionen Dollar mündete. Neben Karp trennten sich auch weitere Insider wie Hauptbuchhalterin Heather Planishek und Direktorin Lauren Friedman Stat von Teilen ihrer Anteile. Dies knüpft an eine bereits zuvor gesehene Welle interner Aktienverkäufe an, bei der etwa auch Mitbegründer Peter Thiel große Teile seiner Aktien veräußerte. Die Frage, die sich Anleger nun stellen, ist, ob sie dem CEO in der Entscheidung, Aktien zu verkaufen, folgen sollten. Palantir hat sich zunächst durch spezialisierte Datendienste für die US-Regierung einen Namen gemacht und zählt mittlerweile aufgrund seiner erfolgreichen KI-Plattform auch im kommerziellen Sektor zu den Gewinnern.