Der Chipentwickler AMD hat seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und damit viele Anleger enttäuscht. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um solide 17,6 Prozent auf 6,819 Milliarden US-Dollar stieg, blieb der Gewinn weit hinter den Erwartungen zurück.
Statt der von Analysten erwarteten 0,923 US-Dollar je Aktie konnte AMD nur einen Gewinn von 0,47 US-Dollar je Aktie vorweisen. Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten: Im nachbörslichen Handel verlor die AMD-Aktie zeitweise 5,03 Prozent und fiel auf 157,92 US-Dollar.
Steigende Umsätze, aber schwache Gewinne – was steckt dahinter?
Auf den ersten Blick zeigt sich AMD solide: Ein Umsatz von 6,819 Milliarden US-Dollar bedeutet einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 5,80 Milliarden US-Dollar des Vorjahresquartals.
Doch bei näherem Hinsehen offenbart sich das Problem – das Gewinnwachstum bleibt hinter den Erwartungen zurück. Die Gewinnmarge bleibt niedrig, was auf hohe Produktionskosten und eine aggressive Preispolitik im Wettbewerb mit NVIDIA zurückgeführt wird.
„AMD hat viel in die Expansion seines Marktanteils investiert,“ erläutert Tech-Experte Frank Sommer. „Aber um gegen NVIDIA zu bestehen, musste AMD die Preise niedrig halten, was die Gewinnmarge belastet hat.“
Die Investitionen in die Entwicklung neuer Chips und Produktionskapazitäten könnten sich langfristig auszahlen, doch für kurzfristige Gewinne bleibt wenig Raum.
Marktreaktion – deutlicher Kursverlust an der NASDAQ
Die enttäuschenden Zahlen haben sofortige Auswirkungen auf den Aktienkurs: Im nachbörslichen Handel fiel die AMD-Aktie um mehr als fünf Prozent. Angesichts der hohen Erwartungen war die Ernüchterung groß, und viele Investoren entschieden sich für Gewinnmitnahmen.
„AMD hat in den letzten Quartalen eine beachtliche Kursrally hingelegt, da waren die Erwartungen entsprechend hoch,“ erklärt Analyst Stefan Böhm von der Commerzbank. Doch das aktuelle Gewinnwachstum blieb hinter den Prognosen zurück, was viele Anleger zum Abverkauf bewegte.
Der Wettbewerb mit NVIDIA – eine kostspielige Herausforderung
AMD und NVIDIA stehen seit Jahren in einem intensiven Konkurrenzkampf, vor allem in den Bereichen Gaming-Grafikkarten und KI-Chips. AMD hatte zuletzt einen Marktanteil im Bereich der KI-Grafikkarten erobern können, doch die Kosten dafür waren hoch.
NVIDIA bleibt mit seinen leistungsstarken KI-Produkten führend und kann höhere Preise verlangen, was sich direkt in deren Gewinnen widerspiegelt.
„Der Markt für KI und High-Performance-Computing wächst enorm, aber er ist auch kostenintensiv,“ so Sommer.
AMD versucht, durch niedrigere Preise Marktanteile zu gewinnen, doch dies schmälert die Margen. Die langfristige Frage wird sein, ob AMD diesen Weg durchhalten kann, ohne seine Profitabilität weiter zu gefährden.
Wird sich die Investition in Marktanteile auszahlen?
Für AMD bleibt die entscheidende Frage, ob die Investitionen in Marktanteile langfristig zu höherer Profitabilität führen. Das Unternehmen muss nicht nur seine Marktposition gegen NVIDIA behaupten, sondern auch in Forschung und Entwicklung investieren, um neue Technologien zu entwickeln. Diese Kosten belasten die Quartalsergebnisse, was den Kurs unter Druck setzt.
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