22. Februar, 2025

Unternehmen

Super Micros turbulente Fahrt: Wachstumshoffnungen und Finanzunsicherheiten

Von regulatorischen Herausforderungen bis zu ehrgeizigen Umsatzerwartungen: Super Micro navigiert durch ein Minenfeld finanzieller und operativer Hürden.

Super Micros turbulente Fahrt: Wachstumshoffnungen und Finanzunsicherheiten
Trotz eines Umsatzanstiegs bleibt die Bruttomarge von Super Micro unter Druck, mit einem Rückgang auf 11,2% im letzten Quartal gegenüber 17% im Vorjahr, ein Indikator für anhaltende Herausforderungen in der Kosteneffizienz und Profitabilität des Unternehmens.

Volatilität prägt das Bild bei Super Micro

Die Aktie von Super Micro hat in den letzten Monaten eine wahre Achterbahnfahrt der Volatilität erlebt, geprägt von einer Reihe herausfordernder Entwicklungen. Das Unternehmen, bekannt für seine Servertechnologie und Rechenzentrumslösungen, stand kürzlich im Fokus von Shortsellern und erlitt zudem regulatorische Untersuchungen, die das Vertrauen der Investoren stark beeinträchtigten.

Trotz dieser Widrigkeiten hat Super Micro einige signifikante Fortschritte erzielt, die das Potenzial für eine Kehrtwende im kommenden Geschäftsjahr signalisieren könnten.

Quelle: Eulerpool

Enttäuschende Quartalszahlen trotz Umsatzsprung

In seiner jüngsten Earnings-Release legte Super Micro vorläufige Zahlen vor, die unter den Markterwartungen lagen. Trotz eines Umsatzsprungs auf 5,6 bis 5,7 Milliarden US-Dollar für das abgelaufene Quartal – ein Anstieg im Jahresvergleich – blieb das Unternehmen hinter den Prognosen von Analysten, die einen Umsatz von 5,77 Milliarden US-Dollar erwartet hatten.

Besonders bemerkenswert ist der Rückgang des Gewinns je Aktie von 0,550 US-Dollar auf etwa 0,50 bis 0,52 US-Dollar, was ebenfalls unter den Erwartungen lag.

Quelle: Eulerpool

Ein schmaler Grat zwischen Hoffnung und Realität

Für das kommende Geschäftsjahr hat Super Micro eine Umsatzprognose von 23,5 bis 25 Milliarden US-Dollar abgegeben, deutlich reduziert von früheren Schätzungen von 26 bis 30 Milliarden US-Dollar.

Doch trotz dieser vorsichtigen Prognose zeigt sich das Management für 2026 optimistisch und erwartet einen Umsatzsprung auf 40 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 60 Prozent entspricht.

Diese "sehr konservative" Schätzung stützt sich auf den Übergang zu neuen NVIDIA Blackwell-KI-Lösungen und den Ausbau flüssigkeitsgekühlter Rechenzentrumslösungen.

Quelle: Eulerpool

Herausforderungen bei der Margenerhaltung

Ein fortwährendes Problem für Super Micro ist die Erhaltung der Bruttomarge, die in jüngster Zeit unter Druck geraten ist. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank die Marge von 17 Prozent auf 11,2 Prozent und zeigte auch im aktuellen Quartal mit erwarteten 11,8 bis 11,9 Prozent nur eine leichte Verbesserung. D

iese Margenschwäche steht im scharfen Kontrast zu den deutlich höheren Margen von Branchengrößen wie NVIDIA und Broadcom, die um die 75 Prozent liegen.

Finanzierungstaktiken: Neue Wandelanleihen als strategischer Zug

In einem weiteren Schritt zur Sicherung seiner finanziellen Zukunft gab Super Micro die Ausgabe neuer vorrangiger Wandelanleihen bekannt, die 700 Millionen US-Dollar einbringen sollen.

Diese Anleihen, mit einer Laufzeit bis 2028 und einem Zinssatz von 2,25 Prozent, spiegeln das Bestreben des Unternehmens wider, notwendiges Kapital für anhaltendes Wachstum und Betriebsexpansion zu sichern.

Marktreaktion und Analystenmeinungen

Trotz der jüngsten Herausforderungen hat die Super Micro-Aktie seit Jahresbeginn beeindruckend zugelegt, mit einem Anstieg von etwa 57 Prozent.

Dieser positive Trend wurde kürzlich durch einen weiteren Sprung um 13,32 Prozent verstärkt, was die Aktie auf einen Wert von 47,91 US-Dollar brachte. Die Meinungen der Analysten bleiben jedoch gemischt, mit Empfehlungen, die von Kaufen über Halten bis zu Verkaufen reichen, was die anhaltende Unsicherheit und die differenzierten Perspektiven auf die Zukunft von Super Micro unterstreicht.

Das könnte Sie auch interessieren:

Bahn und EVG einigen sich – Warnstreiks vorerst abgewendet
Nach zähen Verhandlungen in Berlin haben die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft EVG einen neuen Tarifvertrag abgeschlossen. Für Fahrgäste bedeutet das: keine Streiks – zumindest bis 2026. Doch hinter der Einigung steckt weit mehr als bloßer Burgfrieden.