22. Dezember, 2024

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Die Schlüsselindustrien der Zukunft: Was bis 2040 das Wachstum antreiben wird

Die globale Wirtschaft steht vor einem Wandel: 18 Schlüsselindustrien werden bald über ein Drittel des weltweiten Wachstums ausmachen. Auch für Europa bietet sich eine Chance – doch das Risiko, den Anschluss zu verlieren, bleibt groß.

Die Schlüsselindustrien der Zukunft: Was bis 2040 das Wachstum antreiben wird
Die globale E-Commerce-Branche könnte bis 2040 bis zu 20 Billionen US-Dollar umsetzen und klassische Händler zwingen, online konkurrenzfähig zu bleiben. Doch mit dem Wachstum steigen auch die Herausforderungen durch Marktregulierung und Cybersicherheit.

Der Wandel beginnt jetzt

Mit der Geschwindigkeit eines Rennwagens dreht sich das globale Wirtschaftskarussell immer schneller. Ein Blick auf die größten börsennotierten Unternehmen zeigt, wie sich Schlüsselindustrien transformieren: Software, Halbleiter, Cloud-Services und E-Commerce – das ist die neue Währung des Wachstums.

Eine aktuelle McKinsey-Studie zeigt, dass diese Branchen nicht nur florieren, sondern bis 2040 mehr als ein Drittel des globalen Wirtschaftswachstums einnehmen könnten.

„Diese 18 Industrien sind die neuen Kraftwerke der Wirtschaft“, erklärt Chris Bradley, Senior Partner und Direktor des McKinsey Global Institute.

Das Bild ist klar: Während die traditionellen Branchen weiterhin stabil sind, entsteht eine dynamische Elite von Industrien, die die Welt in ein neues Zeitalter führen könnten.

Die Nachfrage nach Halbleitern wird bis 2040 weiter rasant steigen, insbesondere durch den Einsatz in E-Autos und Smartphones. Der Zugang zu Rohstoffen und geopolitische Spannungen gefährden jedoch die Versorgungssicherheit.

E-Commerce, Halbleiter und Elektroautos: Die Spitzenreiter

Angeführt wird das Wachstum von alten Bekannten: E-Commerce, Halbleiter und Elektroautos. Der globale Online-Handel könnte laut McKinsey bis 2040 einen Umsatz von bis zu 20 Billionen US-Dollar erreichen.

Eine gigantische Zahl, die zeigt, dass digitale Plattformen, von Amazon bis zu sozialen Medien, zur neuen Einkaufsmeile der Welt werden.

Gleichzeitig werden Halbleiter immer unverzichtbarer. Diese kleinen Bauteile, die in fast jedem Gerät stecken, treiben alles an – vom Handy bis zum E-Auto.

„Die Nachfrage ist gigantisch, und das Wachstumspotenzial ebenso“, betont Bradley.

Die Halbleiterindustrie soll bis 2040 eine der profitabelsten Branchen bleiben, getrieben durch eine steigende Zahl von Mikrochips, die in immer mehr Anwendungen benötigt werden.

Die neuen Hoffnungsträger: KI, Cybersecurity und Streaming-Dienste

Die digitale Revolution hat auch drei aufstrebende Sterne ins Rampenlicht gebracht: KI-Software, Cybersecurity und Streaming-Dienste. Softwarehersteller richten ihre Entwicklungsressourcen zunehmend auf künstliche Intelligenz aus.

Der KI-Boom seit 2022, angeführt von ChatGPT und Co., dürfte laut McKinsey die Wachstumsraten der Branche für die kommenden Jahrzehnte in die Höhe treiben.

Während KI und Software die Zukunft formen, wächst auch der Schutzbedarf: Cybersecurity wird angesichts zunehmender Hackerangriffe und der Vernetzung aller Lebensbereiche immer wichtiger.


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Auch die Streaming-Dienste entwickeln sich weiter. Mit immer schnellerem Internet und wachsender Nachfrage nach digitalen Inhalten wird die Branche weiterwachsen, angetrieben durch Videostreaming und neue immersive Technologien.

Zukunftstechnologien: Von Robotik bis Flugtaxis

Neben etablierten und digitalen Industrien sieht McKinsey elf „junge“ Industrien, die bis 2040 zum Alltag gehören könnten. Dazu zählen unter anderem autonome Fahrzeuge, Robotik und Flugtaxis.

In Laboren des Silicon Valley und der europäischen Technologie-Hubs entstehen bereits die ersten Produkte. „Viele dieser Unternehmen werden künftig eine zentrale Rolle spielen, auch wenn sie heute noch klein oder gar unbekannt sind“, so Bradley.

Cybersecurity als Notwendigkeit: Die digitale Transformation bringt verstärkte Risiken. Durch die Verbreitung von Smart-Home-Geräten und vernetzten Fahrzeugen müssen Cybersecurity-Unternehmen mit der Geschwindigkeit und Raffinesse der Bedrohungen Schritt halten.

Spannend wird auch die Entwicklung in der Biotechnologie: Mit Medikamenten gegen Volkskrankheiten wie Übergewicht oder Diabetes könnte die Branche Gesundheitsriesen wie Novo Nordisk eine tragende Rolle in der globalen Wirtschaft geben.

Ebenso stehen Cybersecurity-Anbieter, Batteriehersteller und Unternehmen im Fokus, die modularen Bau anbieten – ein Konzept, bei dem Gebäude nach Baukastenprinzip gefertigt werden.

Warum diese Schlüsselindustrien wachsen

Was macht diese Industrien so erfolgreich? Laut McKinsey sind es drei Hauptfaktoren: Der technologische Sprung, der intensive Wettbewerb und die Möglichkeit, global zu skalieren.

Die Lithium-Ionen-Batterie ist ein Beispiel für eine solche disruptive Technologie, die Elektrofahrzeuge erst möglich macht. Der Wettbewerb führt zudem zu enormen Ausgaben für Forschung und Entwicklung, wodurch Innovationen konstant vorangetrieben werden. Zudem sind diese Märkte international und adressieren Milliarden Menschen weltweit, was große Chancen eröffnet.

Europa: Chancen in Nischen, Risiko im Großen

Während US-Unternehmen rund 65 Prozent der Marktkapitalisierung dieser Schlüsselindustrien ausmachen, kommen europäische Firmen auf nur neun Prozent. Dennoch gibt es Hoffnung: Europa hat in speziellen Sektoren starke Positionen.

Der dänische Abnehmspritzen-Hersteller Novo Nordisk, der schwedische Streaming-Riese Spotify und die französische Atomkraft sind Paradebeispiele für europäische Wettbewerbsfähigkeit.

Chris Bradley sieht vor allem in der Robotik und der Automatisierung Potenzial für Europa. „Für Europa könnte das eine spannende Zukunft sein“, meint er. Doch ohne gezielte Investitionen und eine strategische Innovationspolitik besteht das Risiko, dass die alte Welt gegen die Agilität des Silicon Valley langfristig den Kürzeren zieht.