Südzucker, Europas größter Zuckerproduzent, hat eine bittere Bilanz für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 gezogen. Der operative Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte gefallen und beträgt nur noch 269 Millionen Euro, verglichen mit 592 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Trotz eines nahezu unveränderten Umsatzes von rund 5,09 Milliarden Euro meldet das Unternehmen massive Verluste im operativen Geschäft – insbesondere im Segment Zucker, das besonders stark betroffen ist.
Steigende Kosten belasten das Ergebnis
Die Hauptursache für diesen dramatischen Rückgang liegt in den gestiegenen Herstellungskosten der aktuellen Zuckerrohrkampagne 2023. Diese Kosten haben sich nochmals erheblich erhöht, was das Unternehmen vor eine große Herausforderung stellt.
Südzucker sieht sich zudem mit einem weiteren Problem konfrontiert: Die Zuckerpreise in der Europäischen Union sind seit dem zweiten Quartal 2024/25 kontinuierlich gefallen. Dieser Preisdruck verstärkt die Schwierigkeiten, die das Unternehmen in einem ohnehin schon von Unsicherheiten geprägten Markt spürt.
Das Zuckersegment, einst die tragende Säule des Konzerns, ist das größte Sorgenkind: Der Umsatz stieg zwar leicht, doch das operative Ergebnis fiel von beeindruckenden 380 Millionen Euro im Vorjahr auf gerade einmal 72 Millionen Euro. Ein Rückgang, der zeigt, wie empfindlich der Zuckerproduzent auf Schwankungen im europäischen Markt reagiert.
Prognose bleibt düster
Trotz des Gewinneinbruchs bleibt Südzucker bei seiner bereits gesenkten Jahresprognose. Der Konzern erwartet für das gesamte Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis von 175 bis 275 Millionen Euro, während der Umsatz in einer Bandbreite von 9,5 bis 9,9 Milliarden Euro liegen soll.
Die gesenkte Prognose spiegelt den anhaltenden Kostendruck wider, mit dem der Konzern kämpft. Vor allem die gestiegenen Energiekosten, die in der Produktion eine wesentliche Rolle spielen, haben das Unternehmen in den letzten Monaten stark belastet.
Südzucker, das in der Vergangenheit oft von stabilen Preisen und einer verlässlichen Nachfrage profitieren konnte, sieht sich nun mit einer völlig veränderten Marktdynamik konfrontiert. Analysten warnen bereits, dass die Kombination aus hohen Herstellungskosten und sinkenden Marktpreisen in der EU langfristige Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns haben könnte.
Herausforderungen für die Zukunft
Südzucker steht vor einer komplexen Aufgabe: Wie können die gestiegenen Produktionskosten abgefedert werden, während gleichzeitig der Preisdruck in Europa weiter zunimmt?
Branchenexperten sehen eine schwierige Zeit auf den Zuckerproduzenten zukommen, zumal der Markt für landwirtschaftliche Rohstoffe, wie Zucker, weltweit volatil bleibt. Der Zuckerpreis wird zunehmend von globalen Faktoren beeinflusst, darunter auch geopolitische Spannungen, Klimaveränderungen und Handelspolitiken, die in Zukunft weitere Unsicherheiten mit sich bringen könnten.