19. Dezember, 2024

Wirtschaft

Chinas Rettungsplan: Wird das Wirtschaftswachstum jetzt wieder Fahrt aufnehmen?

China kündigt neue Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft an, doch konkrete Details bleiben vage. Wie ernst ist die Lage wirklich, und reicht Peking’s aktueller Kurs aus, um die drohende Krise abzuwenden?

Chinas Rettungsplan: Wird das Wirtschaftswachstum jetzt wieder Fahrt aufnehmen?
Die anhaltende Schieflage von Immobilienriesen wie Evergrande verdeutlicht die systemischen Risiken des Sektors. Die Regierung muss handeln, um eine Kettenreaktion im Finanzsektor zu verhindern.

Die chinesische Wirtschaft steht unter Druck. Finanzminister Lan Foan kündigte kürzlich weitere Schritte zur Stabilisierung der Wirtschaft an. Im Fokus stehen unter anderem Hilfen für Lokalregierungen bei der Schuldenbewältigung, zusätzliche Ausgaben für Staatsanleihen und Subventionen für Geringverdiener.

Doch während die Richtung klar scheint, fehlen konkrete Zahlen und Details. Experten bleiben skeptisch, ob die Maßnahmen tatsächlich reichen, um die angeschlagene Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.

Zögerliche Maßnahmen – große Erwartungen

Lan Foan vermied es, konkrete Summen oder Zeitpläne zu nennen, was auf den Märkten für Unruhe sorgte. Chinesische und Hongkonger Aktien erlebten eine Berg- und Talfahrt, die von Spekulationen angetrieben wurde. Die Märkte wollen Klarheit – und die hat Peking bislang nicht geliefert.

Doch die Probleme liegen tiefer: Der Immobiliensektor, einst Chinas Wachstumstreiber, steckt in einer schweren Krise. Der Konsum lahmt, die Menschen sind verunsichert, halten ihr Geld zurück und die Immobiliengiganten des Landes kämpfen ums Überleben.

Besonders das Beispiel des Immobilienriesen Evergrande zeigt, wie gefährlich die Lage ist. Die Krise strahlt auf die gesamte Wirtschaft aus und hat auch das Vertrauen der Investoren schwer erschüttert.

Die Jugendarbeitslosigkeit in China erreicht mit 18,8 Prozent einen Rekordwert. Ohne neue Arbeitsmarktreformen droht eine „verlorene Generation“ und weiterer Konsumrückgang.

„Die Unsicherheit im Immobilienmarkt wirkt wie eine Bremse auf die gesamte Wirtschaft“, erklärt der Finanzanalyst Xiao Chen aus Peking.

„Ohne strukturelle Reformen wird China große Schwierigkeiten haben, das Wachstumsziel von fünf Prozent für 2024 zu erreichen.“

Jung und arbeitslos – ein wachsendes Problem

Ein weiteres alarmierendes Signal für Chinas Wirtschaft: die hohe Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen. Fast jeder fünfte zwischen 16 und 24 Jahren ist arbeitslos. Das sind offizielle Zahlen – inoffizielle Schätzungen sprechen von noch höheren Werten. Diese jungen Menschen haben kaum Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt, und das lähmt den Konsum zusätzlich.

Peking weiß, dass es jetzt handeln muss, doch die Frage bleibt: Wird die Regierung mutige Reformen angehen, oder bleibt es bei kosmetischen Korrekturen?

„Ohne echte Strukturreformen kann China die Krise nicht bewältigen“, sagt der Ökonom Dr. Li Zhang. „Kurzfristige Maßnahmen wie Subventionen sind wichtig, aber langfristig muss die Regierung das System umbauen.“

Peking verspricht Hilfen und Subventionen, doch ohne tiefgreifende Reformen bleiben viele Experten skeptisch, ob diese Maßnahmen allein das wirtschaftliche Wachstum nachhaltig ankurbeln können.

Blick nach vorne – was kommt jetzt?

Die große Frage ist nun, ob Peking in den kommenden Monaten entschlossen handelt. Subventionen und Staatsanleihen können kurzfristig Stabilität bringen, doch ohne umfassendere Reformen – insbesondere im Immobiliensektor und auf dem Arbeitsmarkt – wird das Wachstum nicht nachhaltig sein.

Chinas Regierung steht vor einer großen Herausforderung: Die Maßnahmen müssen schnell greifen, um die kurzfristige Stabilität zu sichern. Gleichzeitig muss Peking langfristige Reformen anstoßen, um die Wirtschaft auf ein solides Fundament zu stellen.


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Wie auch immer die nächsten Schritte aussehen – die Welt schaut genau hin. Denn die Entwicklungen in China werden nicht nur das Wachstum des Landes beeinflussen, sondern auch weitreichende Konsequenzen für die globale Wirtschaft haben.