NVIDIA – dieser Name steht wie kaum ein anderer für den aktuellen Hype um künstliche Intelligenz. Mit seiner marktführenden Stellung im GPU-Segment und einem Technologievorsprung, der seinesgleichen sucht, dominiert das Unternehmen die Branche.
Doch nicht jeder sieht NVIDIAs Zukunft so rosig. Finanzexperte Adam Spatacco von "The Motley Fool" hebt den Finger und warnt: Der Gigant könnte seine Vormachtstellung bald verlieren.
Wettbewerb und Regulierungen bedrohen NVIDIA
NVIDIAs Marktdominanz ist beeindruckend – rund 90 Prozent des GPU-Marktes hat sich das Unternehmen gesichert, besonders dank seiner starken Position im Bereich künstliche Intelligenz.
Doch laut Spatacco könnten genau hier die Probleme beginnen. Die US-Wettbewerbsbehörden könnten sich veranlasst sehen, NVIDIAs Monopolstellung zu regulieren und damit das Geschäft zu erschweren. Zudem steigt der Druck von Konkurrenten: Konzerne wie Microsoft, Amazon und Meta arbeiten an eigenen Chipdesigns und investieren Milliarden in die Entwicklung von Technologien, die NVIDIA den Markt streitig machen könnten.
Ein solcher Wettbewerbsdruck könnte in den kommenden Jahren dazu führen, dass NVIDIA nicht nur Marktanteile, sondern auch seine Preissetzungsmacht verliert – ein Szenario, das Spatacco für durchaus realistisch hält. Doch wenn nicht NVIDIA, wer könnte dann das Zepter im KI-Rennen übernehmen?
Arm – der stille Riese mit großem Potenzial
Spatacco hat hier einen klaren Favoriten: Arm. Der Chipdesigner, der seit September 2023 an der NASDAQ gelistet ist, steht in den Augen des Finanzexperten vor einem massiven Wachstumssprung. Doch was macht Arm so besonders?
Anders als NVIDIA produziert das Unternehmen keine Grafikprozessoren (GPUs), sondern entwickelt Chip-Architekturen, die in nahezu jeder modernen Technologie zu finden sind – von mobilen Geräten über Netzwerkausrüstung bis hin zu Geräten des Internets der Dinge (IoT).
Die Geschäftsstrategie von Arm beruht auf der Lizenzierung dieser Chip-Architekturen. Kunden zahlen Lizenzgebühren, um die Arm-Technologie in ihre Produkte zu integrieren – ein Modell, das bereits seit Jahren erfolgreich ist und zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Durch die tiefe Integration in zahlreiche Anwendungen weltweit sehen Spatacco und andere Experten Arm in einer äußerst stabilen Position. Während NVIDIA verstärkt mit Konkurrenz zu kämpfen haben könnte, ist Arms Marktpräsenz fest verankert und weniger anfällig für Preiskämpfe.
Analysten erwarten weiteres Wachstum
Spatacco steht mit seiner positiven Prognose nicht alleine da. Zwei Analysten zeigten sich im September ebenfalls bullish bezüglich der Arm-Aktie. Srini Pajjuri von Raymond James vergab das Rating „Overweight“ und setzte das Kursziel bei 160 US-Dollar an.
Morgan Stanley stuften Arm sogar als „neuen Top Pick“ ein, mit einem Kursziel von 175 US-Dollar – deutlich über dem aktuellen Kurs von 138 US-Dollar (Stand: 18.10.2024). Diese Einschätzungen deuten darauf hin, dass das Potenzial für weiteres Wachstum bei Arm alles andere als ausgeschöpft ist.
Lesen Sie auch:
Wachstumschancen auf lange Sicht
Der technologische Fortschritt im Bereich künstliche Intelligenz wird auch in den kommenden Jahren exponentiell zunehmen. Doch während NVIDIA vor allem im Zentrum des KI-Hypes steht, könnte Arm langfristig als stiller Gewinner aus dem Rennen hervorgehen.
Dank seiner breiten Kundenbasis und seiner dominierenden Stellung bei Chip-Architekturen ist das Unternehmen bestens aufgestellt, um von der nächsten Welle technologischer Innovationen zu profitieren. Experten wie Spatacco sind überzeugt: Arm hat das Zeug dazu, in den kommenden Jahren mehr als nur mitzuhalten – es könnte NVIDIA sogar überflügeln.