21. September, 2024

Merz übernimmt: Söder gibt Kanzlerkandidatur an CDU-Chef ab

Die Entscheidung ist gefallen: Friedrich Merz tritt als Kanzlerkandidat der Union bei der Bundestagswahl 2025 an. Markus Söder unterstützt ihn und spricht von einem gemeinsamen Ziel, Deutschland wieder auf Kurs zu bringen.

Merz übernimmt: Söder gibt Kanzlerkandidatur an CDU-Chef ab
CSU-Chef Markus Söder und CDU-Vorsitzender Friedrich Merz bei der Pressekonferenz in Berlin – ein seltener Moment der Geschlossenheit nach den heftigen Machtkämpfen um die Kanzlerkandidatur 2021. Ob diese Einheit hält, wird sich im Wahlkampf zeigen.

Die Würfel sind gefallen. Friedrich Merz, CDU-Chef und jahrelang Hoffnungsträger des konservativen Flügels, führt die Union als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl 2025.

Diese Entscheidung verkündete Markus Söder, der lange selbst als Anwärter galt, überraschend deutlich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin.

„Friedrich Merz macht’s“, erklärte der CSU-Chef mit klaren Worten und ließ keinen Zweifel daran, dass die Union nun geschlossen auftreten will.

Das war nicht immer so. Vor allem nach dem Debakel 2021, als Söder und Armin Laschet sich einen erbitterten Machtkampf um die Kanzlerkandidatur lieferten, schien die Union gespalten.

Doch diesmal lief alles anders. „Wir rocken das gemeinsam“, sagte Söder lächelnd, aber mit ernster Miene. Der bayerische Ministerpräsident zeigt sich entschlossen:

„Wir wollen den Ampel-Schaden reparieren.“

Ein neues Kapitel für die Union

Mit dieser Einigkeit will die Union in den Wahlkampf ziehen – und damit den direkten Kontrast zur zerstrittenen Ampel-Koalition aufzeigen. Die Botschaft ist klar: CDU und CSU positionieren sich als Stabilitätsanker und als Gegenentwurf zu dem, was sie als politische Fehlentwicklung der aktuellen Regierung sehen.

Friedrich Merz übernimmt die Kanzlerkandidatur der Union. Der CDU-Chef steht vor einer großen Herausforderung: Die Union aus der Opposition heraus zu führen und die zerstrittene Ampel-Regierung abzulösen.

„Wir sind die letzte große Volkspartei der Mitte“, betonte Merz, der in seiner neuen Rolle deutlich macht, dass es nicht nur um den Machterhalt, sondern um die Zukunft des Landes geht.

Dass Söder auf die Kanzlerkandidatur verzichtet, wird in politischen Kreisen als Signal gewertet: Die Union will geschlossen auftreten, alte Grabenkämpfe gehören der Vergangenheit an.

„Das, was 2021 passiert ist, darf sich nicht wiederholen“, sagte Merz und spielte damit auf die quälend lange Entscheidungsschlacht vor der letzten Bundestagswahl an.

Der Fokus liegt nun darauf, mit einem klaren Kurs zu überzeugen.

Rückenwind aus Bayern

Für Söder mag der Verzicht schwerfallen, doch seine Unterstützung für Merz wirkt ehrlich. „Ich mache das nicht zähneknirschend, sondern mit voller Überzeugung“, stellte er klar.


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Die Entscheidung fiel in langen Gesprächen hinter verschlossenen Türen, doch das Ergebnis wurde als starkes Zeichen der Einigkeit präsentiert. Söder und Merz betonten ihre gemeinsame Verantwortung, nicht nur für die Union, sondern auch für das Land.

„Wir wissen, dass es um mehr geht als nur um uns“, so Merz. Gemeinsam wolle man die Ampel-Koalition ablösen und „Deutschland wieder in Ordnung bringen“. Beide Politiker machten deutlich, dass die Union sich ihrer Verantwortung als führende politische Kraft in Deutschland bewusst sei.

Der Appell an die eigene Basis ist unüberhörbar: Geschlossenheit vor Streit, Zielstrebigkeit vor persönlichen Ambitionen.

Kampfansage an die Ampel

Der Wahlkampf wird in den kommenden Monaten Fahrt aufnehmen, und Merz‘ Kandidatur ist nur der erste Schritt. Das Ziel ist klar definiert: Die Union will die Ampel-Koalition ablösen und das Land auf wirtschaftlichen und politischen Kurs bringen.

Merz stellte in der Pressekonferenz klar, dass er nicht nur die CDU, sondern das gesamte konservative Lager hinter sich vereinen will. „Die Union wird mit einem klaren Kurs in den Wahlkampf ziehen“, sagte er.