Tesla hat mit seiner Gigafactory in Grünheide trotz massiver Proteste und einer angespannten Marktlage einen positiven Jahresabschluss im Blick. Doch der Weg war steinig: Produktionsausfälle, Umweltproteste und sinkende Absatzzahlen stellen die Zukunft des Werks in Brandenburg auf den Prüfstand.
Ein Leuchtturm in der deutschen Autoindustrie
Trotz eines deutlichen Absatzrückgangs in Deutschland betont André Thierig, Werksleiter der Tesla-Gigafactory in Grünheide, die internationale Bedeutung des Standorts.
„Wir beliefern aktuell 37 Märkte“, sagte er.
Während der Absatz in Deutschland im November um 22 Prozent auf 2.200 Fahrzeuge sank, behauptet sich das Werk auf globaler Ebene. Vor allem Märkte im Nahen Osten und in Taiwan tragen zur Stabilität bei.
Unsichere Perspektive für Werkserweiterung
Während Tesla optimistisch in das kommende Jahr schaut, liegt der geplante Ausbau des Werks vorerst auf Eis. Thierig erklärte, dass die derzeitige Kapazität ohne weitere Genehmigungen ausreiche, um die Produktion zu steigern. Genehmigungen des Landesumweltamts Brandenburg für Optimierungen wurden zwar erteilt, doch größere Projekte wie der Bau neuer Werkshallen bleiben ungewiss.
Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen bremsen Batteriefertigung
Die Batteriefertigung in Grünheide läuft zwar weiter, der Fokus bleibt jedoch auf die USA gerichtet. Subventionen durch den Inflation Reduction Act machen die Produktion dort attraktiver.
Thierig fordert von der Bundesregierung eine verlässlichere Wirtschaftspolitik, um die Zellfertigung auch in Deutschland wirtschaftlich attraktiv zu machen.
Proteste und Kontroversen um die Gigafactory
2024 war geprägt von massiven Protesten gegen Tesla. Ein Anschlag auf die Stromversorgung und die Stürmung des Geländes durch Umweltaktivisten verdeutlichen die Spannungen. Anwohner und Umweltschützer kritisieren weiterhin den Standort in einem Wasserschutzgebiet, obwohl Tesla den Wasserverbrauch senken konnte.
Ein neuer Wasservertrag, der höhere Schmutzwasser-Grenzwerte erlaubt, wurde kontrovers diskutiert. Thierig zeigte sich über die einseitige Anpassung des Vertragsentwurfs durch den Wasserverband irritiert, erwartet aber eine Einigung.