28. Dezember, 2024

Unternehmen

Tesla trotzt der deutschen E-Auto-Krise: Grünheide als Hoffnungsträger

Trotz rückläufiger Absätze in Deutschland blickt Tesla optimistisch in die Zukunft – Werkserweiterung jedoch auf Eis gelegt.

Tesla trotzt der deutschen E-Auto-Krise: Grünheide als Hoffnungsträger
Mit nur 2.200 verkauften Fahrzeugen in Deutschland im November 2024 fiel Tesla auf Platz fünf der Zulassungsstatistik zurück – ein Rückgang von fast 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Tesla hat mit seiner Gigafactory in Grünheide trotz massiver Proteste und einer angespannten Marktlage einen positiven Jahresabschluss im Blick. Doch der Weg war steinig: Produktionsausfälle, Umweltproteste und sinkende Absatzzahlen stellen die Zukunft des Werks in Brandenburg auf den Prüfstand.

Quelle: Eulerpool

Ein Leuchtturm in der deutschen Autoindustrie

Trotz eines deutlichen Absatzrückgangs in Deutschland betont André Thierig, Werksleiter der Tesla-Gigafactory in Grünheide, die internationale Bedeutung des Standorts.

„Wir beliefern aktuell 37 Märkte“, sagte er.

Während der Absatz in Deutschland im November um 22 Prozent auf 2.200 Fahrzeuge sank, behauptet sich das Werk auf globaler Ebene. Vor allem Märkte im Nahen Osten und in Taiwan tragen zur Stabilität bei.

Quelle: Eulerpool

Unsichere Perspektive für Werkserweiterung

Während Tesla optimistisch in das kommende Jahr schaut, liegt der geplante Ausbau des Werks vorerst auf Eis. Thierig erklärte, dass die derzeitige Kapazität ohne weitere Genehmigungen ausreiche, um die Produktion zu steigern. Genehmigungen des Landesumweltamts Brandenburg für Optimierungen wurden zwar erteilt, doch größere Projekte wie der Bau neuer Werkshallen bleiben ungewiss.

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen bremsen Batteriefertigung

Die Batteriefertigung in Grünheide läuft zwar weiter, der Fokus bleibt jedoch auf die USA gerichtet. Subventionen durch den Inflation Reduction Act machen die Produktion dort attraktiver.

Trotz umweltschutzrechtlicher Genehmigungen hat Tesla den Ausbau der Gigafactory in Grünheide angesichts der Marktlage vorerst gestoppt.

Thierig fordert von der Bundesregierung eine verlässlichere Wirtschaftspolitik, um die Zellfertigung auch in Deutschland wirtschaftlich attraktiv zu machen.

Proteste und Kontroversen um die Gigafactory

2024 war geprägt von massiven Protesten gegen Tesla. Ein Anschlag auf die Stromversorgung und die Stürmung des Geländes durch Umweltaktivisten verdeutlichen die Spannungen. Anwohner und Umweltschützer kritisieren weiterhin den Standort in einem Wasserschutzgebiet, obwohl Tesla den Wasserverbrauch senken konnte.

Ein neuer Wasservertrag, der höhere Schmutzwasser-Grenzwerte erlaubt, wurde kontrovers diskutiert. Thierig zeigte sich über die einseitige Anpassung des Vertragsentwurfs durch den Wasserverband irritiert, erwartet aber eine Einigung.