FedEx hat sich verkalkuliert. Der weltweit agierende Logistikkonzern musste nach einem enttäuschenden ersten Geschäftsquartal die Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr deutlich zurückschrauben.
Das kam bei den Investoren alles andere als gut an: Im vorbörslichen Handel rauschte die Aktie um mehr als 13 Prozent nach unten. Auch Konkurrenten wie UPS und DHL Group bekamen die Welle zu spüren und gaben bis zu drei Prozent nach.
Rückläufige Nachfrage und steigende Kosten
Der Knackpunkt: Die Nachfrage nach den teureren Express-Diensten in den USA ging stärker zurück als erwartet. Statt dringender Premium-Lieferungen setzten die Kunden vermehrt auf günstigere Standardoptionen.
Das drückte den Umsatz im Quartal auf 21,6 Milliarden US-Dollar – leicht unter dem Vorjahreswert von 21,7 Milliarden. Auch der operative Gewinn brach ein, von 1,6 auf 1,2 Milliarden Dollar. Am Ende blieb FedEx ein Nettogewinn von 0,8 Milliarden Dollar, nach knapp 1,1 Milliarden im Vorjahr.
Die schwache Performance erklärt FedEx auch mit einem zusätzlichen negativen Effekt: Es gab einen Arbeitstag weniger im Vergleich zum Vorjahresquartal, was die Umsätze drückte. Doch die eigentlichen Sorgen bereiten steigende Kosten. Vor allem die Löhne haben sich erhöht, und das lässt die Margen dahinschmelzen.
Abwärtsrevision der Jahresprognose
Für das laufende Geschäftsjahr bis Mai 2025 senkte der Konzernchef Raj Subramaniam die obere Spanne der Umsatz- und Gewinnprognosen. Statt eines Umsatzwachstums im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wird jetzt nur noch ein Anstieg im unteren Bereich erwartet.
Beim Gewinn je Aktie wird ein Wert zwischen 20 und 21 US-Dollar prognostiziert – statt der bisher angedachten 22 Dollar. Damit bewegt sich FedEx auf der Linie der Analystenerwartungen, die bei 20,53 Dollar lagen.
Express-Logistik auf dem Prüfstand
FedEx hatte gehofft, dass die erhöhte Nachfrage nach Logistikdiensten während der Pandemie nachhaltig wäre.
Doch mit dem Ende der Boomphase und der gestiegenen Preissensibilität der Kunden zeigt sich nun: Auch in der Logistikbranche sind die goldenen Zeiten vorbei. FedEx muss sich auf ein Marktumfeld einstellen, das stärker von Standardlösungen geprägt ist und in dem die teureren Dienstleistungen zunehmend unter Druck geraten.
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