19. März, 2025

Wirtschaft

Deutschland rutscht ab: OECD senkt Wachstumsprognose drastisch

Wirtschaftliche Flaute: Warum Deutschland 2025 fast auf dem letzten Platz landet.

Deutschland rutscht ab: OECD senkt Wachstumsprognose drastisch
Die OECD prognostiziert für Deutschland 2025 nur noch 0,4 % Wachstum – eines der schwächsten Ergebnisse weltweit.

Die deutsche Wirtschaft steckt fest. Während andere Nationen ihr Wachstum ankurbeln, prognostiziert die OECD für Deutschland im Jahr 2025 nur noch ein mageres Plus von 0,4 Prozent.

Ein herber Rückschlag, denn bereits in der letzten Prognose stand Deutschland mit 0,7 Prozent am Ende der Wachstumsskala. Nun bleibt nur noch ein Land hinter uns: Mexiko.

Ein weltweiter Trend – doch Deutschland trifft es besonders hart

Die OECD sieht die Ursache vor allem in geopolitischen Spannungen und Handelskonflikten. Besonders die neue US-Wirtschaftspolitik sorgt für Unsicherheit.

Erhöhte Zölle und Handelsbarrieren belasten den Export, Investitionen stocken, Verbraucher halten ihr Geld zusammen. Doch während Länder wie die USA oder China gegensteuern, bleibt Deutschland weiter im Abwärtsstrudel gefangen.

Industrie unter Druck – Der Handelsstreit zwischen den USA, China und Europa trifft den deutschen Maschinenbau besonders hart. Aufträge bleiben aus, Investitionen stagnieren.

Industrie unter Druck: Exporte stagnieren, Investitionen bleiben aus

Der deutsche Maschinenbau, traditionell eine der Stützen der Wirtschaft, bekommt den Gegenwind besonders zu spüren. Der Handelsstreit zwischen den USA, China und Europa bremst die Auftragsbücher aus.

„Wir merken deutlich, dass sich unsere internationalen Kunden zurückhalten“, sagt ein Manager eines großen Automobilzulieferers. „Die Unsicherheit ist Gift für Investitionen.“

Die OECD-Analysten warnen: Sollte die US-Regierung ihre angekündigten Zölle tatsächlich umsetzen, werden nicht nur Mexiko und Kanada schwer getroffen – auch die deutsche Exportwirtschaft muss mit weiteren Einbußen rechnen.

Finanzpaket könnte Wende bringen – aber nicht sofort

Ein Lichtblick könnte das milliardenschwere Finanzpaket der Bundesregierung sein, das Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung vorsieht. Experten wie Isabell Koske und Robert Grundke von der OECD sind überzeugt, dass dies das Wachstum langfristig ankurbeln könnte. Allerdings erst 2026.

Kurzfristig bleiben die positiven Effekte aus. „Die Umsetzung großer Investitionsprojekte braucht Zeit“, erklären die Analysten. Das heißt: 2025 bleibt für die deutsche Wirtschaft eine Durststrecke.

Eine gefährliche Abwärtsspirale?

Deutschland steht an einem Wendepunkt. Ohne klare wirtschaftspolitische Impulse droht das Land, in einer Phase der Stagnation stecken zu bleiben.

Während Länder wie Frankreich und die USA mit massiven Konjunkturprogrammen nachhelfen, bleibt Deutschland vorerst auf Sparkurs. Die große Frage: Wann kommt der Umschwung?

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