15. April, 2025

Healthcare

Medicare und Medicaid verweigern Kostenübernahme für Adipositas

Die Entscheidung der Trump-Administration, die Kostenübernahme für Adipositas-Medikamente durch Medicare und Medicaid nicht auszuweiten, sorgt für erhebliche Turbulenzen an den Finanzmärkten.

Medicare und Medicaid verweigern Kostenübernahme für Adipositas
Trotz Milliardenumsätzen mit Medikamenten wie Wegovy und Zepbound bleibt die US-Regierung hart – Medicare und Medicaid dürfen weiterhin keine Adipositas-Therapien erstatten.

Die Aktien von Novo Nordisk und Eli Lilly, den Herstellern der beliebten Abnehmpräparate Wegovy und Zepbound, verzeichneten nach Bekanntgabe der Entscheidung deutliche Kursverluste..

Am Freitag teilte das Centers for Medicare and Medicaid Services (CMS) mit, dass eine Erweiterung der Kostenübernahme für Adipositas-Medikamente "zum jetzigen Zeitpunkt nicht angemessen" sei.

Diese Entscheidung revidiert einen Vorschlag der vorherigen Biden-Regierung, der eine solche Ausweitung vorsah. Die CMS-Sprecherin Catherine Howden ließ jedoch die Möglichkeit einer zukünftigen Neubewertung offen, abhängig von weiteren Prüfungen des potenziellen Nutzens und der relevanten Kosten dieser Medikamente.

Quelle: Eulerpool

Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten: Die Aktien von Novo Nordisk fielen um 5,3 % auf 409,10 NOK, während Eli Lilly einen Rückgang von 2,7 % auf 717,01 USD verzeichnete.

Diese Kursverluste spiegeln die Besorgnis der Investoren über die eingeschränkten Absatzmöglichkeiten für diese hochpreisigen Medikamente wider.

Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. äußerte sich kritisch zu pharmazeutischen Lösungen für Adipositas und betonte die Bedeutung von Ernährungsumstellungen und Bewegung.

Ein Monatsvorrat Wegovy kostet in den USA bis zu 1.300 Dollar – für viele Patienten bleibt die Behandlung damit unerschwinglich.

Diese Haltung steht im Einklang mit der Entscheidung der Regierung, die Kostenübernahme nicht auszuweiten. ​

Die finanziellen Implikationen einer solchen Ausweitung wären beträchtlich gewesen. Schätzungen zufolge hätten Medicare und Medicaid in den nächsten zehn Jahren zusätzliche Kosten von bis zu 35 Milliarden US-Dollar tragen müssen.

Befürworter der Kostenübernahme argumentieren jedoch, dass die Behandlung von Adipositas langfristig zu Einsparungen im Gesundheitswesen führen könnte, indem sie das Risiko für Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert. ​

Für Patienten bedeutet diese Entscheidung weiterhin hohe Eigenkosten für Adipositas-Medikamente. Einige Bundesstaaten bieten über Medicaid bereits eine Kostenübernahme an, jedoch bleibt der Zugang auf nationaler Ebene uneinheitlich. Dies stellt insbesondere für einkommensschwache Patienten eine erhebliche Hürde dar. ​

Die Debatte über die Kostenübernahme von Adipositas-Medikamenten durch staatliche Programme wird voraussichtlich weitergehen. Während die pharmazeutische Industrie auf eine Neubewertung drängt, bleibt die Regierung vorerst bei ihrer restriktiven Haltung.​