In der schillernden Welt der Finanzmarktstrategien stößt man immer wieder auf charismatische Figuren, die das schnelle Geld versprechen. Deven Schuller, ein selbsternannter Finanzprofi, verkörpert diese Gruppe mit besonderem Elan.
Seine Methode: Leerverkäufe, die angeblich binnen Monaten aus Sparern Millionäre machen können. Doch ein genauerer Blick enthüllt nicht nur hohe Einstiegsbarrieren, sondern auch eine alarmierende Nähe zu Verschwörungstheorien.
Ein Gespräch mit Niklas K., einem der Berater Schullers, offenbart schnell den wahren Charakter dieses Angebots. Für eine Beratung fordert Schuller bis zu 20.000 Euro, eine Summe, die seine Glaubwürdigkeit in Frage stellt.
In der Unterhaltung mit Niklas werden Verschwörungstheorien offen kommuniziert: Medien würden lügen, Politiker uns in die Irre führen und eine okkulte Finanzelite die Fäden ziehen.
Diese Narrative sind typisch für Schullers Marketingstrategie, die darauf abzielt, Misstrauen gegenüber etablierten Institutionen zu schüren, um seine Dienste als die einzige vertrauenswürdige Alternative zu positionieren.
Schuller wirbt aggressiv in seriösen Medien und auf sozialen Plattformen, wo er seine "unfehlbaren" Strategien anpreist. Werbung vor einem AfD-Video auf YouTube oder hochpreisige Advertorials in renommierten Zeitungen wie der Süddeutschen sind nur zwei Beispiele für sein weitreichendes Marketingnetz.
Trotz seiner Versuche, sich als Experten zu inszenieren, ist die Substanz hinter Schullers Versprechungen dünn. Fachleute wie Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sind kritisch:
„Es gibt keine Anlagestrategie, mit der sich systematisch überdurchschnittliche Renditen erzielen lassen“, so Nauhauser.
Wer solche Coachings anbietet, agiert demnach unseriös.
Die von Schuller propagierte finanzielle Freiheit ist ein verlockendes, aber trügerisches Versprechen. Meine Recherche zeigt, dass Schuller weniger ein Finanzguru als vielmehr ein geschickter Manipulator ist. Seine „Aussteiger“-Rhetorik und die Verquickung mit verschwörungstheoretischen Elementen zeichnen das Bild eines Ideologen, der gezielt Ängste und Misstrauen ausnutzt.
Die Bezeichnung als "Patchwork-Ideologe" von Experten wie Viola Neu, Politologin bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, unterstreicht dies. Schuller kombiniert diverse populistische Narrative, um eine Anhängerschaft zu schaffen, die bereit ist, für das Versprechen schnellen Reichtums tief in die Tasche zu greifen.
Seine Antworten auf kritische Nachfragen bleiben vage. Echte Beweise für den Erfolg seiner Methoden bleibt er schuldig, und die hohe Anzahl an positiven Bewertungen auf Portalen wie Proven Expert wirft Fragen auf.
Die Diskrepanz zwischen der behaupteten Anzahl von Kunden und den online sichtbaren Bewertungen deutet auf eine mögliche Manipulation hin. Angesichts dieser Erkenntnisse ist es kaum verwunderlich, dass Schuller und sein Unternehmen mittlerweile von einigen Medienhäusern aus ihren Systemen ausgeschlossen wurden.
Letztendlich ist die Geschichte von Deven Schuller eine Warnung für alle, die sich von glänzenden Versprechen blenden lassen. Der Finanzmarkt ist komplex und risikobehaftet, und kein Guru kann legale Wege bieten, über Nacht Reichtum zu erlangen. Investoren sollten stets kritisch bleiben, sich umfassend informieren und sich von dubiosen Angeboten fernhalten.