Die Aktie des Unternehmens, einst ein leuchtender Stern am Technologiehimmel, erlebt nach einer Reihe negativer Entwicklungen eine dramatische Talfahrt.
Von der Spitze in die Tiefe
Noch im März dieses Jahres wurde Super Micros Aktie über der prestigeträchtigen 1.000-US-Dollar-Marke gehandelt.
Doch innerhalb weniger Monate ist sie um mehr als 45 Prozent gefallen, getrieben von einer Kombination aus negativen Quartalsergebnissen, einer Short-Attacke und allgemeiner Marktskepsis gegenüber KI-Technologien.
Diese Kursverluste verstärkten sich, als Barclays eine skeptische Studie veröffentlichte, die die Aktie weiter in den Keller trieb.
Die "vier Verkaufsgründe" von Barclays
George Wang, Analyst bei Barclays, präsentiert vier kritische Punkte, die Investoren zur Vorsicht mahnen sollten. An erster Stelle steht die mangelnde finanzielle Transparenz bei Super Micro, hervorgehoben durch eine Verschiebung des Jahresberichts und Vorwürfe von Hindenburg Research bezüglich der Buchhaltungspraktiken.
„Die Unternehmenskommunikation und -führung müssen verbessert werden“, betont Wang. „Die mangelnde Transparenz ist ein ernstzunehmendes Problem.“
Sinkende Margen und zunehmender Druck
Ein weiteres besorgniserregendes Signal sind die sinkenden Bruttomargen. Super Micro zeigt sich bereit, Geschäfte mit niedrigeren Margen zu akzeptieren, um Marktanteile zurückzugewinnen, insbesondere bei KI-Servern.
Diese Strategie könnte jedoch die Rentabilität langfristig untergraben. Wang bleibt skeptisch gegenüber den Prognosen des Unternehmens und sieht die Margenentwicklung als "Show-me-Story".
Verschärfter Wettbewerb und Marktanteilsverluste
Die Analyse weist auch auf einen schwindenden Marktanteil hin, den Super Micro an Konkurrenten wie Dell verliert. Die verbesserten Angebote im Bereich der GPU-Technologie, vor allem durch NVIDIAs Hopper-basierte Server, setzen Super Micro zusätzlich unter Druck.
„Die Marktanteilsverluste sind besorgniserregend und könnten langfristig die Position von Super Micro schwächen“, erklärt Wang.
Risiko durch Verlust von Schlüsselkunden
Die Abhängigkeit von großen Kunden wie Coreweave und Unternehmen, die mit Elon Musk verbunden sind, stellt ein weiteres Risiko dar. Die bevorstehende Einführung von NVIDIAs GB200-Chips könnte Super Micro weiter in Bedrängnis bringen, da wichtige Kunden möglicherweise zu Konkurrenten abwandern.