21. November, 2024

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Springer vor der Aufspaltung? Was hinter Döpfners großen Plänen steckt

Mathias Döpfner und die Familie Springer behalten das Mediengeschäft, während KKR das Kleinanzeigengeschäft übernimmt. Der Aufsichtsrat könnte den Deal bald absegnen – es steht viel auf dem Spiel.

Springer vor der Aufspaltung? Was hinter Döpfners großen Plänen steckt
Mathias Döpfner und die Familie Springer behalten das Mediengeschäft, während KKR das lukrative Kleinanzeigengeschäft – darunter Stepstone und Aviv – übernimmt. Der Deal könnte den Wert von Springer auf 13,5 Milliarden Euro anheben.

Es ist ein Plan, der Axel Springer verändern wird: Die Aufspaltung des Medienkonzerns steht offenbar kurz bevor. Nach Monaten der Verhandlungen mit dem Finanzinvestor KKR soll der Aufsichtsrat diese Woche über die Zukunft des Unternehmens entscheiden.

Mathias Döpfner, der seit Jahren das Gesicht von Springer ist, will das Mediengeschäft – darunter die Marken „Bild“, „Welt“ und „Politico“ – weiterhin selbst führen. Das Kleinanzeigengeschäft, zu dem unter anderem Stepstone gehört, soll in die Hände von KKR übergehen.


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Der Umbau, der lange erwartet wurde

Was hinter den Kulissen seit Monaten diskutiert wurde, könnte nun Realität werden. Döpfner, der 22 Prozent des Unternehmens besitzt, hat sich mit der Familie Springer zusammengetan, um das klassische Mediengeschäft zu behalten.

Für ihn steht fest: Die Zukunft von Springer liegt in den USA. Das hat er in der Vergangenheit oft betont, und die Übernahme von „Politico“ für 881 Millionen Euro im Jahr 2021 war nur der Anfang.

KKR, seit 2019 bei Springer an Bord, könnte mit der Kontrolle über das Kleinanzeigengeschäft einen zukünftigen Börsengang von Stepstone anstreben. Der Finanzinvestor hält aktuell 35,6 Prozent an Springer.

Für KKR und den kanadischen Pensionsfonds CPPIB, der ebenfalls an Springer beteiligt ist, ist das Kleinanzeigengeschäft das eigentliche Juwel. Stepstone und das Immobilienportal Aviv haben das Potenzial, in den kommenden Jahren hohe Gewinne abzuwerfen.

Laut Insiderberichten soll das Kleinanzeigengeschäft alleine über 10 Milliarden Euro wert sein – mehr als zwei Drittel des gesamten Springer-Konzerns. Kein Wunder, dass KKR hier die Kontrolle übernehmen will.

Ein Deal, der den Markt verändern könnte

Warum dieser Schritt jetzt kommt? Für Springer ist die Aufspaltung eine logische Folge der letzten Jahre. Das Unternehmen hat massiv in digitale Geschäftsmodelle investiert und dabei den deutschen Printmarkt nach und nach hinter sich gelassen. Print verliert an Bedeutung, während das digitale Geschäft wächst – und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Döpfner hat klar gemacht, dass er die USA als Wachstumsmarkt sieht. Dort will er expandieren, neue Medienmarken kaufen und die digitale Reichweite von Springer weiter ausbauen.

Während die Aufspaltung neue Wachstumschancen bietet, bleibt die Frage offen, wie sich der verstärkte Fokus auf den US-Markt auf das deutsche Mediengeschäft auswirken wird. Die digitale Expansion steht jedoch klar im Vordergrund.

Die Übernahme von „Politico“ war ein Meilenstein, doch Döpfner plant offenbar noch Größeres. Insidern zufolge könnte er sogar an einer Übernahme des „Wall Street Journal“ interessiert sein, falls der Medienriese News Corp es jemals zum Verkauf stellen sollte. Ein solcher Coup würde Döpfners Position in den USA massiv stärken.

KKR denkt an den Exit

Der US-Investor KKR, der 2019 bei Springer eingestiegen ist, hat seine eigenen Pläne. Typischerweise bleiben Private-Equity-Firmen fünf bis sieben Jahre an Bord, bevor sie ihren Anteil verkaufen – oft über einen Börsengang.

Ein solcher Exit könnte auch für Stepstone bevorstehen. Ursprünglich war ein Börsengang für die Jobplattform geplant, musste jedoch wegen der Marktlage auf Eis gelegt werden. Mit der Aufspaltung könnte dieser Plan wieder aktuell werden.

Was bedeutet das für Springer?

Die Aufspaltung könnte Springer deutlich flexibler machen. Während Döpfner und die Familie Springer das Mediengeschäft weiter vorantreiben, könnte das Kleinanzeigengeschäft unter KKR und CPPIB zu neuen Höhen wachsen – und möglicherweise an die Börse gehen. Für Springer bedeutet das: Mehr Fokus auf die Digitalisierung des Journalismus, weniger Print und eine klare Ausrichtung auf den US-Markt.

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