24. November, 2024

Immobilien

Trendwende in Sicht? Deutschlands Immobilienmarkt zeigt erste Stabilisierungszeichen

Nach zwei Jahren sinkender Preise deutet sich ein langsamer Aufschwung an – was bedeutet das für Käufer und Investoren?

Trendwende in Sicht? Deutschlands Immobilienmarkt zeigt erste Stabilisierungszeichen
Während die Immobilienpreise in Großstädten nur moderat sinken, erleben ländliche Gebiete einen deutlicheren Rückgang – eine Herausforderung für den ländlichen Immobilienmarkt.

In den vergangenen zwei Jahren war der deutsche Immobilienmarkt von einer beständigen Talfahrt geprägt. Jetzt, zur Mitte des Jahres 2024, zeichnen sich die ersten Konturen einer möglichen Stabilisierung ab.

Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts haben sich die Preise für Wohnimmobilien im zweiten Quartal nicht weiter verschlechtert – ein kleiner, aber vielleicht bedeutender Lichtblick.

Ein Hauch von Stabilität nach langer Unsicherheit

Die Preise, die seit dem zweiten Quartal 2022 unaufhörlich gefallen waren, legten im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres um 1,3 Prozent zu.

Dieser Anstieg ist der erste seiner Art seit zwei Jahren und könnte ein erstes Signal dafür sein, dass der Markt sich fängt. Im Jahresvergleich sind die Preise zwar immer noch um 2,6 Prozent gesunken, doch der Schwung des Rückgangs hat merklich nachgelassen.

Mit dem Fall der Bauzinsen auf 3,3 Prozent erhöht sich die Kaufkraft – ein entscheidender Faktor, der zur Stabilisierung des Immobilienmarktes beitragen könnte.

Regionale Unterschiede bleiben bestehen

Die Entwicklung verläuft regional jedoch sehr unterschiedlich. Während in den Metropolen der Preisrückgang moderat ausfällt, sind es besonders die ländlichen Regionen, die weiterhin unter starken Einbußen leiden.

In einigen dünn besiedelten Kreisen fielen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahr um bis zu fünf Prozent.

Zinsentwicklung als Hoffnungsträger

Ein entscheidender Faktor für die leichte Erholung sind die gesunkenen Bauzinsen. Nach Daten der FMH-Finanzberatung liegen die durchschnittlichen Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite nun bei 3,3 Prozent – ein spürbarer Rückgang gegenüber dem Vorjahr.


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Dies verbessert die Kaufkraft potenzieller Eigenheimbesitzer erheblich und könnte die Nachfrage stabilisieren.

Vorsichtige Prognosen für die Zukunft

Experten wie Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Verbands der deutschen Pfandbriefbanken, warnen jedoch vor übertriebenem Optimismus.

„Eine Trendwende zu proklamieren, wäre verfrüht. Wir erwarten, dass sich die Preise auf diesem Niveau einpendeln werden, bevor es zu einer nachhaltigen Erholung kommen kann“, so Tolckmitt.

Die Commerzbank-Analysten sehen ebenfalls eine Seitwärtsbewegung der Preise in den kommenden Monaten als wahrscheinlich an.

Was bedeutet das für den Markt?

Für Käufer könnte dies eine günstige Gelegenheit sein, in den Markt einzusteigen, bevor eine mögliche Erholung die Preise wieder ansteigen lässt. Investoren sollten indes die regionalen Unterschiede genau im Blick behalten, um gezielt dort zu investieren, wo das Potenzial am größten scheint.