12. März, 2025

Quartalszahlen

LEG Immobilien: Dividende kehrt zurück, Krise bleibt im Rückspiegel

Nach harten Jahren stabilisiert sich der Immobilienkonzern LEG und kündigt eine Dividende an. Doch ist die Erholung nachhaltig?

LEG Immobilien: Dividende kehrt zurück, Krise bleibt im Rückspiegel
Nach Milliardenverlusten meldet der Konzern erste Gewinne. Die geplante Dividende von 2,70 Euro je Aktie ist ein Signal – doch steigende Zinsen und politische Unsicherheiten bleiben Risikofaktoren.

LEG verlässt den Krisenmodus

Der Immobilienkonzern LEG sendet positive Signale an die Finanzmärkte. Nach schwierigen Jahren und milliardenschweren Abwertungen sieht sich das Unternehmen wieder auf Kurs.

Quelle: Eulerpool

Besonders bemerkenswert: Nach der ersten leichten Aufwertung seines Immobilienportfolios seit Beginn der Krise will LEG erneut eine Dividende von 2,70 Euro pro Aktie ausschütten.

Das operative Geschäft zeigt ebenfalls Erholungstendenzen. Beim zentralen Ertragswert AFFO (Adjusted Funds from Operations), der auch Ausgaben für Instandhaltung und Modernisierung berücksichtigt, plant LEG für 2025 eine Bandbreite von 205 bis 225 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2024 lag der Wert noch bei 200 Millionen Euro.

Quelle: Eulerpool

Immobilienwerte stabilisieren sich langsam

Nach mehreren Jahren rasanter Abwertungen zeigt sich erstmals eine leichte Besserung. Im zweiten Halbjahr 2024 konnte LEG den Wert seines Immobilienportfolios um 0,4 Prozent steigern – ein kleines, aber symbolisch wichtiges Plus.

Noch in der ersten Jahreshälfte hatte LEG eine Abwertung von minus 1,6 Prozent verbuchen müssen. CEO Lars von Lackum zeigt sich verhalten optimistisch:

„Wir erwarten für 2025 eine weitere Stabilisierung der Immobilienwerte.“

Doch die Branche bleibt unter Druck. Der politische Kurs könnte hier eine entscheidende Rolle spielen. Die Ankündigung eines neuen Sondervermögens für den Wohnungsbau löste zuletzt Unsicherheit aus.

Quelle: Eulerpool

Steigende Anleiherenditen und Bauzinsen sorgten für Unruhe bei Finanzierungsberatern und potenziellen Immobilienkäufern. Sollte sich dieser Trend verstetigen, könnte der zarte Aufschwung schnell ins Wanken geraten.

Immobilienveräußerungen zur Bilanzstabilisierung

Die vergangenen Jahre zwangen LEG ebenso wie viele andere Immobilienkonzerne dazu, Teile ihres Portfolios zu veräußern, um die Verschuldung zu reduzieren.

Im Jahr 2024 brachte LEG 2.500 Wohneinheiten auf den Markt und erzielte dabei Verkaufserlöse, die über dem Buchwert der Immobilien lagen.

Anders als der große Konkurrent Vonovia ist das Verkaufsprogramm von LEG jedoch noch nicht abgeschlossen. Für 2025 stehen weitere 3.000 Einheiten zum Verkauf. Gleichzeitig denkt das Unternehmen aber auch wieder über Zukäufe nach:

„Wir beobachten den Markt aufmerksam und werden attraktive Chancen für wertsteigernde Akquisitionen nutzen,“ heißt es aus der Unternehmenszentrale.

Schuldenabbau bleibt eine Herausforderung

Trotz der Fortschritte ist die Verschuldung weiterhin ein zentrales Thema für LEG. Der sogenannte Loan-to-Value (LTV) – das Verhältnis der Schulden zum Immobilienwert – lag zum 31. Dezember 2024 bei 47,9 Prozent.

Zwar wurde dieser Wert gegenüber den Vorquartalen leicht gesenkt (Ende 2023 lag er noch bei 48,4 Prozent), doch das mittelfristige Ziel von 45 Prozent ist weiterhin nicht erreicht.

Hohe Nachfrage nach Mietwohnungen stützt das Geschäft

Ein zentraler Vorteil für LEG: Die anhaltend hohe Nachfrage nach Mietwohnungen. Während die Immobilienkaufpreise schwankten, konnte das Unternehmen die durchschnittlichen Mieten um 3,4 Prozent anheben. Der aktuelle durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter liegt bei 6,80 Euro.

Nach einem dramatischen Verlust von über 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2023 gelang LEG im vergangenen Jahr die Kehrtwende: Das Unternehmen verzeichnete einen Gewinn von 68,9 Millionen Euro. Der massive Verlust der Vorjahre war hauptsächlich auf die Abwertungen der Immobilien zurückzuführen.

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