14. März, 2025

Unternehmen

NVIDIA-Aktie auf Talfahrt – Warum Analysten jetzt zum Einstieg raten

Nach einem Kurssturz von 19 Prozent sieht die US-Bank Wells Fargo eine klare Kaufchance bei NVIDIA. Historische Daten sprechen für eine schnelle Erholung – doch ist der Optimismus gerechtfertigt?

NVIDIA-Aktie auf Talfahrt – Warum Analysten jetzt zum Einstieg raten
NVIDIA-Aktie im freien Fall – Seit Jahresbeginn hat die Aktie des KI-Giganten 19 Prozent an Wert verloren. Ist das eine Korrektur oder nur eine Kaufgelegenheit für mutige Anleger?

Die NVIDIA-Aktie, einst der unangefochtene Liebling der Tech-Investoren, hat einen holprigen Start ins Jahr 2025 hingelegt.

Der Börsenwert des KI-Giganten ist seit Jahresbeginn um 19 Prozent gefallen – ein drastischer Rückgang für das Unternehmen, das 2024 noch als unaufhaltsam galt. Doch für einige Analysten ist dieser Abwärtstrend nicht das Signal zum Ausstieg, sondern eine seltene Kaufgelegenheit.

Quelle: Eulerpool

Die Argumente der Bullen

Einer der lautesten Optimisten ist Aaron Rakers von Wells Fargo. Der Analyst verweist auf historische Kursbewegungen und rät Anlegern, sich nicht von den jüngsten Verlusten verunsichern zu lassen.

Seine Prognose basiert vor allem auf der bevorstehenden GTC (GPU Technology Conference), die nächste Woche stattfindet. Laut Rakers hat NVIDIA in den letzten fünf Jahren in der Woche der GTC im Durchschnitt um 6,4 Prozent zugelegt – und in den zwei darauffolgenden Wochen weitere 4,5 Prozent.

Dazu kommt das langfristige Potenzial des Unternehmens: NVIDIA bleibt der dominierende Anbieter von KI-Chips, und die Nachfrage nach Hochleistungs-GPUs wächst weiter.

Besonders im Bereich der Software-Monetarisierung könnte die GTC neue Impulse bringen. Auch das im Januar vorgestellte DIGITS-Projekt und mögliche Expansionen im Automobilsegment könnten Investoren begeistern.

Doch Risiken bleiben

Trotz der optimistischen Stimmen bleiben Zweifel. Der massive Kursanstieg in den letzten Jahren hat NVIDIA auf eine Bewertung getrieben, die bereits viele zukünftige Erfolge eingepreist hatte.

Die jüngsten Kursverluste könnten also nicht nur eine Marktüberreaktion sein, sondern eine Korrektur hin zu realistischeren Bewertungen.

Zudem bleibt das makroökonomische Umfeld angespannt. Die restriktivere Zinspolitik der US-Notenbank belastet Wachstumsaktien, und geopolitische Unsicherheiten könnten sich auf die globale Lieferkette auswirken.

NVIDIA ist dabei besonders exponiert, da es stark von der Nachfrage aus China und der Halbleiterproduktion in Asien abhängt.

Das Kursziel – Luft nach oben oder Wunschdenken?

Trotz der Risiken bleibt Wells Fargo bullish: Rakers bekräftigte sein "Overweight"-Rating und sieht das Kursziel der NVIDIA-Aktie bei 185 US-Dollar – ein Anstieg von rund 70 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand.

Der Markt scheint vorsichtiger: Der durchschnittliche Analysten-Konsens liegt bei 177,41 US-Dollar, ebenfalls deutlich über dem bisherigen Rekordhoch, aber weniger euphorisch als die Prognose von Wells Fargo.

Erste Erholungstendenzen sichtbar

Die jüngsten Kursschwankungen zeigen, dass Anleger die Aktie noch nicht abgeschrieben haben. Nach den heftigen Verlusten seit Jahresbeginn konnte NVIDIA zur Wochenmitte um 4,45 Prozent auf 113,60 US-Dollar zulegen – eine Gegenbewegung, die laut Rakers erst der Anfang sein könnte.

Ob sich der Optimismus bewahrheitet, wird maßgeblich von den Ankündigungen auf der GTC abhängen. Sollte NVIDIA neue Wachstumsperspektiven aufzeigen, könnte sich der jüngste Einbruch tatsächlich als günstige Einstiegsgelegenheit entpuppen. Falls nicht, könnte die Korrektur noch nicht abgeschlossen sein – und Anleger müssten sich auf eine längere Durststrecke einstellen.

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