09. März, 2025

Automobile

Tesla-Absatz bricht in Deutschland ein – Imageproblem oder Markttrend?

Während der Elektroauto-Boom in Deutschland anhält, erlebt Tesla einen dramatischen Absatzeinbruch. Sind politische Faktoren oder wirtschaftliche Gründe dafür verantwortlich?

Tesla-Absatz bricht in Deutschland ein – Imageproblem oder Markttrend?
Tesla-Absatz stürzt ab: Während der E-Auto-Markt wächst, verliert der US-Hersteller in Deutschland fast 80 % seiner Verkäufe.

Tesla hat ein Problem – und es ist nicht die allgemeine Nachfrage nach Elektroautos. Während die Zahl der Neuzulassungen von batteriebetriebenen Fahrzeugen (BEV) im Februar um satte 30,8 Prozent stieg, brachen die Verkaufszahlen des US-Autobauers in Deutschland um fast 80 Prozent ein.

Laut Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden nur 1.429 Tesla-Fahrzeuge neu zugelassen – ein katastrophaler Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Rekordverluste bei Tesla – Woran liegt es?

Schon im Januar war Teslas Absatz um fast 60 Prozent gesunken, doch der Februar markiert einen neuen Tiefpunkt. Kein anderer Hersteller von Elektroautos hat in den vergangenen Monaten eine derart starke Einbuße verzeichnet. Experten sehen mehrere Ursachen für diesen Trend:

  1. Imageproblem durch Elon Musk: Teslas exzentrischer CEO ist längst nicht mehr nur als Tech-Visionär bekannt, sondern auch für seine politischen Aussagen und seine Unterstützung für Donald Trump. In Deutschland kommt das nicht gut an. Musks Nähe zu kontroversen Themen könnte einen Teil der potenziellen Käufer abschrecken.
  2. Modellwechsel als Kaufbremse: Kunden warten auf die Einführung des überarbeiteten Tesla Model Y, was zu Kaufzurückhaltung führen könnte. Viele potenzielle Käufer entscheiden sich, abzuwarten, bis neue Modelle verfügbar sind.
  3. Stärkere Konkurrenz: Deutsche Autohersteller wie Volkswagen, Mercedes und BMW setzen verstärkt auf eigene Elektromodelle und gewinnen Marktanteile. Zudem sind chinesische Hersteller wie BYD im Anmarsch und bieten kostengünstigere Alternativen mit hoher Reichweite und modernen Technologien.
  4. Wegfall von Subventionen: Die plötzliche Streichung der staatlichen Kaufprämien für Elektroautos Ende 2023 hat den Markt durcheinandergewirbelt. Während andere Hersteller darauf vorbereitet waren und Maßnahmen ergriffen haben, scheint Tesla stärker von der Förderkürzung betroffen zu sein.

Elektromarkt wächst – Tesla fällt zurück

Bemerkenswert ist, dass sich der allgemeine Markttrend klar gegen Teslas Entwicklung richtet. Insgesamt wurden im Februar 35.949 Elektroautos in Deutschland neu zugelassen – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

Offenbar haben viele Hersteller ihre BEV-Neuzulassungen bewusst ins Jahr 2025 verschoben, um die strengeren CO₂-Flottengrenzwerte besser einzuhalten und Strafen zu vermeiden.

Während der Gesamtmarkt um 30,8 Prozent wächst, verliert Tesla massiv an Boden. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass der einstige Elektro-Pionier seinen Wettbewerbsvorsprung verliert.

Besonders in Europa könnten traditionelle Autobauer mit verbesserten Modellen, besseren Service-Netzwerken und stabileren Imagewerten Tesla langfristig den Rang ablaufen.

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