14. März, 2025

Unternehmen

Tesla im freien Fall – Warum Anleger Elon Musk zurückwollen

Musk jongliert mit zu vielen Baustellen – und Tesla verliert Milliarden.

Tesla im freien Fall – Warum Anleger Elon Musk zurückwollen
Zwischen SpaceX, X, xAI und seiner DOGE-Initiative scheint Musk sich immer weiter von Tesla zu entfernen – Analysten fordern mehr Management-Fokus auf das angeschlagene Unternehmen.

Tesla-Aktionäre erleben ein jähes Erwachen: Die Aktie ist seit Mitte Dezember um 55 % gefallen, allein in diesem Jahr liegt das Minus bei über 40 %. Ein erheblicher Teil des Wertverlusts scheint auf CEO Elon Musks nachlassende Fokussierung auf das Unternehmen zurückzuführen zu sein.

Quelle: Eulerpool

Musk, der früher bekannt dafür war, in Tesla-Fabriken zu übernachten und das Unternehmen mit eiserner Hand zu führen, verbringt heute mehr Zeit mit seiner DOGE-Regierungsinitiative in Washington als mit dem Elektroautopionier. Anleger und Analysten sind alarmiert.

Tesla unter Druck: Absatzprobleme und Kurssturz

Der Rückgang des Aktienkurses ist nicht nur ein Problem für die Investoren, sondern ein Warnsignal für das Unternehmen selbst. Tesla hat weltweit mit sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen, besonders in Europa und China.

Wettbewerber wie BYD in China und europäische Hersteller gewinnen Marktanteile, während Tesla vor allem mit Produktions- und Lieferproblemen zu kämpfen hat. Analysten sehen eine steigende Skepsis gegenüber Teslas langfristiger Strategie.

Die Euphorie um autonomes Fahren und Robotik-Projekte kann den massiven Umsatzrückgang bei den Elektrofahrzeugen nicht kompensieren.

Während Elon Musk sich in Washington auf politische Projekte konzentriert, stürzt die Tesla-Aktie um 55 % seit Dezember ab – Investoren fragen sich, wer wirklich das Steuer übernimmt.

Investoren verlieren Geduld – Tesla braucht eine klare Führung

Elon Musk, einst das Gesicht und die treibende Kraft hinter Tesla, sieht sich zunehmend mit Kritik konfrontiert. Auf der Anlegerplattform StockTwits ergab eine Umfrage, dass 60 % der Teilnehmer glauben, Musks politische und wirtschaftliche Nebenschauplätze schadeten Tesla massiv.

Auch Analysten teilen diese Einschätzung. Garrett Nelson von CFRA Research sagte: "Aktionäre haben berechtigte Bedenken, dass Musk sich zu sehr verzettelt."

Mögliche Lösungen: Neuer CEO oder eine stärkere Managementstruktur?

Einige Investoren fordern bereits drastische Maßnahmen. Ross Gerber, ein langjähriger Tesla-Investor, erklärte in einem Interview mit Business Insider, dass die beste Lösung darin bestünde, Musk aus dem Tagesgeschäft zu entfernen und einen unabhängigen CEO einzusetzen. "Tesla sollte von jemandem geführt werden, der sich nicht ständig in politische und kontroverse Themen verwickelt," so Gerber.

Andere Analysten wie Dan Ives von Wedbush sehen dies anders: "Musk wird noch mindestens fünf bis sieben Jahre Tesla-CEO bleiben. Trotz der aktuellen Krise befindet sich Tesla in einer seiner innovativsten Phasen." Ives verweist dabei auf die Fortschritte im Bereich autonomes Fahren und Robotik, die künftig den Unternehmenswert bestimmen sollen.

Die Zwickmühle: Musk als Risiko und Rettungsanker zugleich

Trotz der Kritik bleibt Musk für viele Anleger der wichtigste Faktor für Teslas langfristigen Erfolg. Analyst Nelson beschreibt es als "Catch-22": Einerseits ist Musk für einen großen Teil von Teslas Unternehmenswert verantwortlich, andererseits beginnen seine Entscheidungen und Ablenkungen, dem Unternehmen zu schaden.

Der Analyst schätzt, dass Musks präsente Rolle etwa 150 bis 200 Dollar pro Tesla-Aktie ausmacht – eine enorme Abhängigkeit von einer einzelnen Person.

Tesla in der Krise – bleibt Musk oder geht er?

Der Druck auf Musk steigt, sich entweder voll und ganz Tesla zu widmen oder das Ruder in andere Hände zu legen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob sich Tesla stabilisieren kann oder weiter in den Abwärtsstrudel gerät.

Klar ist: Die Investoren wollen Antworten – und Taten. Die Frage bleibt, ob Musk dazu bereit ist.