01. Februar, 2025

KI

Microsoft vs. DeepSeek: Hat China OpenAI-Daten gestohlen?

Microsoft untersucht, ob das chinesische KI-Startup DeepSeek unrechtmäßig auf OpenAI-Daten zugegriffen hat. Der Verdacht wiegt schwer – es geht um den Diebstahl von geistigem Eigentum im Wettlauf um künstliche Intelligenz.

Microsoft vs. DeepSeek: Hat China OpenAI-Daten gestohlen?
Chinas KI-Startup steht unter Verdacht, illegal OpenAI-Daten extrahiert zu haben – ein möglicher Wendepunkt im globalen KI-Wettbewerb.

Microsoft startet Untersuchung wegen Datenmissbrauchs

Es wäre ein Skandal mit geopolitischer Sprengkraft: Microsoft prüft derzeit, ob das chinesische Unternehmen DeepSeek widerrechtlich Daten von OpenAI extrahiert hat – dem KI-Vorreiter, an dem Microsoft selbst eine Mehrheitsbeteiligung hält.

Nach Informationen von Bloomberg sollen Sicherheitsforscher von Microsoft bereits im Herbst Hinweise darauf erhalten haben, dass eine mit DeepSeek verbundene Gruppe OpenAI-Daten in großem Stil über die API-Schnittstelle abgegriffen hat.

Wir berichteten bereits:

Deepseek: Chinas KI-Revolution
Effizient, günstig und bahnbrechend – das chinesische Start-up Deepseek hat mit seinem neuen Algorithmus R1 eine Revolution ausgelöst.

Ein unrechtmäßiger Zugriff auf die Anwendungsprogrammierschnittstelle (API) wäre heikel, denn diese erlaubt Entwicklern den kostenpflichtigen Zugang zu den leistungsfähigsten Modellen von OpenAI.

Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre dies nicht nur ein Problem für Microsoft, sondern auch für die geopolitische Technologieführerschaft der USA.

Wurde geistiges Eigentum aus den USA gestohlen?

David Sacks, Berater des Weißen Hauses für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen, sieht „erhebliche Beweise“ dafür, dass DeepSeek unrechtmäßig Wissen aus den OpenAI-Modellen abgegriffen hat.

„Es ist möglich, dass sich DeepSeek an OpenAI-Daten bedient hat. Falls das stimmt, reden wir hier über den größten Diebstahl geistigen Eigentums in der KI-Geschichte“, erklärte Sacks gegenüber Fox News.

Ein OpenAI-Sprecher kommentierte die Vorwürfe zurückhaltend, betonte jedoch:

"Wir ergreifen fortlaufend Maßnahmen zum Schutz unseres geistigen Eigentums und arbeiten eng mit der US-Regierung zusammen, um unsere Modelle vor feindlichen Übernahmen zu schützen."

Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, wären die Konsequenzen weitreichend – nicht nur für Microsoft und OpenAI, sondern für die gesamte US-Technologiebranche, die sich in einem verschärften Wettbewerb mit China befindet.

Der Wettlauf um die Vorherrschaft in der KI-Technologie

DeepSeek hatte kürzlich für Schlagzeilen gesorgt, als das Unternehmen ein leistungsfähiges KI-Modell vorstellte, das mit OpenAIs GPT-4 konkurrieren kann – zu einem Bruchteil der Kosten.

Microsofts Untersuchung könnte zu geopolitischen Konsequenzen führen – Sanktionen gegen chinesische KI-Firmen nicht ausgeschlossen.

Diese Ankündigung ließ viele US-Investoren aufhorchen. Sollte sich herausstellen, dass DeepSeek nicht nur innovative Arbeit geleistet, sondern Daten aus OpenAI-Modellen „extrahiert“ hat, könnte dies weitreichende rechtliche und politische Folgen haben.

Ein möglicher Diebstahl geistigen Eigentums durch ein chinesisches Unternehmen wäre eine Eskalation im ohnehin angespannten Verhältnis zwischen den USA und China im Technologiebereich.

Bereits in der Vergangenheit hatte die US-Regierung Maßnahmen ergriffen, um Chinas Zugriff auf westliche KI-Technologie zu begrenzen – inklusive Exportkontrollen für High-End-Chips.

Börsen reagieren gelassen – noch

Interessanterweise blieb die unmittelbare Marktreaktion auf die Vorwürfe bislang verhalten.

  • Die Microsoft-Aktie verlor im vorbörslichen NASDAQ-Handel nur leicht um 0,21 Prozent auf 446,28 US-Dollar.
  • Investoren scheinen vorerst abzuwarten, wie sich die Untersuchung entwickelt.

Sollte sich der Verdacht erhärten, könnten jedoch schnell geopolitische Konsequenzen folgen – mit potenziellen Handelsrestriktionen und Sanktionen gegen DeepSeek oder andere chinesische KI-Firmen.