22. Februar, 2025

Immobilien

Immobilienmarkt 2025: Warten oder Kaufen?

Steigende Zinsen, schwankende Preise – ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Immobilienkauf? Experten geben Einblick in aktuelle Entwicklungen und Prognosen.

Immobilienmarkt 2025: Warten oder Kaufen?
Ein Zinsanstieg von nur 0,5 Prozentpunkten kann die monatliche Belastung um fast 200 Euro erhöhen – ein entscheidender Faktor für Kaufinteressierte.

Preise und Zinsen in Bewegung

Das Jahr 2025 begann für Kaufinteressierte mit gemischten Signalen. In einigen Regionen steigen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser wieder, während parallel die Bauzinsen einen plötzlichen Anstieg verzeichneten.

Bedeutet dies, dass der ideale Kaufzeitpunkt bereits verpasst wurde? Experten warnen: Schon geringe Zinsänderungen können erhebliche finanzielle Auswirkungen haben.

Eine Beispielrechnung zeigt den Effekt: Ein Darlehen über 400.000 Euro mit anfänglicher Tilgung von zwei Prozent und drei Prozent Zinsen bedeutet eine Monatsrate von 1666 Euro. Steigen die Zinsen um nur 0,5 Prozentpunkte, wächst die Rate auf 1833 Euro. In wenigen Wochen kann der Finanzierungsaufwand somit um fast 200 Euro steigen oder sinken.

Prognosen für Bauzinsen und Preisentwicklung

Während der rasche Zinsanstieg im Januar von einer Mischung aus Anleihemarkt-Sondereffekten und geopolitischen Unsicherheiten ausgelöst wurde, erwarten viele Experten eine Stabilisierung. Interhyp, eine der führenden Plattformen für Baufinanzierungen, prognostiziert, dass sich die Bauzinsen in den kommenden Wochen zwischen drei und 3,5 Prozent bewegen werden.

Max Herbst von FMH Finanzberatung weist jedoch darauf hin, dass geopolitische Entwicklungen und mögliche Handelsstreitigkeiten erneut Druck auf die Zinsen ausüben könnten. Sollte sich die Inflation als hartnäckiger erweisen als gedacht, könnten die Zinsen mittelfristig weiter steigen.

Immobilienpreise in Bewegung: Während Randlagen und Mittelstädte weiter günstiger werden, stabilisieren sich die Preise in Metropolen und begehrten Vororten – der Markt bleibt gespalten.

Fallen die Immobilienpreise weiter?

Nach einer Phase deutlicher Preisrückgänge im vergangenen Jahr zeigen aktuelle Marktanalysen gemischte Entwicklungen. Während Immobilien in Randlagen großer Städte und in kleineren Ortschaften weiter günstiger werden, ziehen die Preise für attraktive Neubauten und Wohnungen in Top-Lagen bereits wieder an.

Plattformen wie Immobilienscout verzeichnen Angebotspreis-Rückgänge von mehr als 15 Prozent in Mittelstädten, während in Metropolen und deren direkten Vororten Preisstabilisierungen oder leichte Anstiege gemeldet werden. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln könnten sich Eigentumswohnungen in einigen Randlagen noch weiter verbilligen.

Kaufinteressenten zwischen Unsicherheit und Chancen

Die Situation bleibt komplex: Käufer mit gutem Eigenkapital und stabiler Finanzierung könnten von noch günstigen Gelegenheiten profitieren, während Unsicherheiten über Sanierungskosten und zukünftige Zinsschwankungen viele abwarten lassen. Experten raten, den Markt genau zu beobachten und sich nicht nur von kurzfristigen Zinsentwicklungen leiten zu lassen.

Letztlich bleibt der Immobilienkauf eine Frage der individuellen Lebenssituation, der Finanzierungsstruktur und der langfristigen Perspektiven. Wer flexibel bleibt und sich gut informiert, kann auch in einem volatilen Markt die richtigen Entscheidungen treffen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Trumps Druck auf Ägypten – Milliarden für ein geopolitisches Kalkül
Die US-Regierung will Ägypten mit Milliardenhilfen dazu bewegen, palästinensische Flüchtlinge aufzunehmen. Doch Kairo stemmt sich gegen den Plan – nicht nur aus geopolitischen Gründen, sondern auch aus Angst vor innenpolitischen Verwerfungen.