30. Januar, 2025

Reichtum

Aktien, die Inflationsängste vergessen lassen

Mit Dividenden den Kaufkraftverlust ausgleichen: Warum Aktien wie Siemens, Allianz und internationale Konzerne Anlegern stabile Erträge und Wachstum bieten.

Aktien, die Inflationsängste vergessen lassen
Mit einer Dividendenrendite von 2,5 % und einer Steigerung der Ausschüttung um 57 % in den letzten zehn Jahren bleibt der Münchener Technologiekonzern eine stabile Säule für Anleger.

Die Inflation ist gekommen, um zu bleiben. Während die offiziellen Statistiken in den vergangenen zehn Jahren einen Anstieg der Lebenshaltungskosten um 30 Prozent zeigen, empfinden viele die Teuerung als weit drastischer.

Doch es gibt eine Möglichkeit, diesem Trend zu begegnen: Aktien, die nicht nur Wertsteigerungen bieten, sondern mit regelmäßigen Dividendenzahlungen punkten – und diese stetig erhöhen.

Die Kraft der Dividenden

„Anders als Anleihen wachsen Dividenden mit den Gewinnen der Unternehmen“, sagt David Bienbeck, Vorstand der Vermögensverwaltung Albrech & Cie. in Köln.

Übersicht der Top-Aktien:

UnternehmenDividendensteigerung 10 JahreAktuelle Rendite
Siemens+57 %2,5 %
Allianz+160 %5 %
Unilever+100 %3 %
Mondelez+100 %3,2 %
Viscofan+75 %5 %

Für Anleger, die den Kaufkraftverlust abfedern wollen, sind solche Ausschüttungen ein entscheidender Faktor. Und es gibt gute Nachrichten: Viele börsennotierte Unternehmen steigern ihre Dividenden schneller, als die Inflation voranschreitet.

Im deutschen Leitindex DAX finden sich einige der zuverlässigsten Dividendenzahler Europas. So etwa Siemens, ein Unternehmen, das nicht nur für technologische Innovationen steht, sondern auch für Stabilität bei der Gewinnbeteiligung.

Seit 2015 hat der Münchener Konzern seine Dividende pro Aktie von 3,30 Euro auf 5,20 Euro im Jahr 2025 erhöht – ein Plus von rund 57 Prozent.

Siemens: Solider Anker im Portfolio

Wer Siemens-Aktien vor zehn Jahren zu einem Kurs von etwa 90 Euro gekauft hat, konnte seither nicht nur einen Kursanstieg auf über 150 Euro verbuchen, sondern auch Dividendenzahlungen von insgesamt 38,25 Euro pro Aktie.

„Diese Ausschüttungen machen Siemens zu einem Grundpfeiler jeder Dividendenstrategie“, so Bienbeck.

Allein für 2025 erwartet der Konzern eine Rendite von 2,5 Prozent.

Doch es geht noch besser. Die Allianz, Europas größter Versicherer, hat ihre Dividenden in den vergangenen zehn Jahren um beeindruckende 160 Prozent gesteigert – von 5,30 Euro (2014) auf 13,80 Euro im Jahr 2024.

Quelle: Eulerpool

Für 2025 wird eine weitere Erhöhung auf 14,40 Euro erwartet, was eine Dividendenrendite von fast fünf Prozent bedeutet. „Das ist doppelt so hoch wie die aktuellen Renditen deutscher Staatsanleihen“, sagt Bienbeck.

Marken wie Knorr, Dove und Langnese stehen für Kontinuität: Die Dividenden des Konzerns haben sich in einer Dekade fast verdoppelt, aktuell liegt die Rendite bei 3 %.

Blick ins Ausland: Unilever, Mondelez und Viscofan

Die Chancen auf hohe und wachsende Dividenden enden nicht an Deutschlands Grenzen. Besonders der Konsumgütersektor bietet viele Möglichkeiten.

Der britisch-niederländische Konzern Unilever, bekannt für Marken wie Knorr, Dove und Langnese, hat seine Dividende in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Derzeit bietet das Unternehmen eine Rendite von drei Prozent.

Quelle: Eulerpool

Ähnlich stark performt Mondelez aus den USA, Hersteller von Milka-Schokolade und Oreo-Keksen. Auch hier hat sich die Dividende in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Aktuell liegt die Rendite bei etwa 3,2 Prozent.

„Diese Unternehmen kombinieren Stabilität mit Wachstum – ein ideales Investment für langfristige Anleger“, sagt Bienbeck.

Exotischer, aber ebenso spannend ist die spanische Viscofan. Der Marktführer für Kunstdärme in der Fleischindustrie bietet eine Dividendenrendite von fast fünf Prozent. Doch Vorsicht: Die spanische Quellensteuer in Höhe von 19 Prozent reduziert die Nettoerträge. „Wer hier investiert, sollte sich über steuerliche Implikationen bewusst sein“, rät Bienbeck.

Diversifikation bleibt der Schlüssel

Trotz vieler starker deutscher Dividendenzahler lohnt sich eine breite Streuung des Portfolios. „Der DAX bietet solide Unternehmen, aber nicht jede Branche ist hier gut vertreten“, sagt Bienbeck.

Besonders in den USA gibt es interessante Alternativen. So hat der Versicherer American Financial Group seine Dividenden seit 2015 um 252 Prozent erhöht. Fastenal, ein Spezialist für Baubedarf, bietet eine ähnlich beeindruckende Steigerung von 212 Prozent.

Für Anleger, die Asien in Betracht ziehen, gibt es ETFs wie den SPDR Pan Asia Dividend Aristocrats ETF. Dieser bündelt Unternehmen, die seit Jahren ihre Dividenden erhöhen. „ETFs können den Verwaltungsaufwand erheblich reduzieren und ermöglichen eine breitere Streuung“, erklärt Bienbeck.