2.000 Jobs weg – und kein Ende in Sicht
Die Deutsche Bank setzt erneut den Rotstift an: 2.000 Stellen fallen in diesem Jahr weg, zahlreiche Filialen werden geschlossen. Vorstandschef Christian Sewing sprach auf einer von Morgan Stanley organisierten Konferenz von einer "signifikanten Anzahl" an Filialen, die verschwinden sollen. Die Kosten für den Personalabbau seien bereits eingeplant, so der Manager.
Ein neues Sparprogramm? Offiziell nicht. Ein Konzernsprecher betonte, dass es sich um bereits bekannte Maßnahmen handle. Doch für die Mitarbeiter ist das nur ein schwacher Trost. Seit Jahren baut die Bank massiv Stellen ab – ein Ende ist nicht in Sicht.
Das Ende der klassischen Bankfiliale
Der Trend ist klar: Weniger Filialen, mehr digitale Beratung. Die Deutsche Bank hatte bereits im September angekündigt, Privatkunden stärker per Video und Telefon betreuen zu wollen.
Eine „mittlere zweistellige Zahl“ an kleineren Filialen sollte wegfallen. Jetzt folgt der nächste Schritt: Weitere Geschäftsstellen werden dichtgemacht, erneut verlieren Hunderte Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz.
Besonders betroffen sind die sogenannten Backoffice-Bereiche – also jene Abteilungen, die kundenbezogene Geschäftsprozesse abwickeln. Der Konzern setzt darauf, durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz Effizienzsteigerungen zu erzielen. Was für das Unternehmen Kosten spart, bedeutet für viele Mitarbeiter das Aus.

"Deutsche Bank 3.0" – Umbau auf Kosten der Belegschaft
Die neuesten Kürzungen sind Teil des strategischen Programms „Deutsche Bank 3.0“, das Sewing erst im Januar vorgestellt hat. Ziel ist es, die Eigenkapitalrendite bis 2025 auf über zehn Prozent zu steigern – ein ehrgeiziges Ziel, nachdem sie im vergangenen Jahr nur bei 4,7 Prozent lag.
Die Strategie: flachere Hierarchien, weniger Personal, mehr KI. Bereits in den vergangenen Jahren hatte die Deutsche Bank massiv Stellen gestrichen. Jetzt trifft es erneut 2.000 Beschäftigte. Die Filiallandschaft schrumpft weiter – für viele Kunden bedeutet das längere Wege und weniger persönliche Betreuung.
Ein Sparprogramm, das keines sein soll
Offiziell spricht die Deutsche Bank nicht von einem neuen Sparprogramm. Doch die Zahlen sprechen für sich: Der Finanzriese hatte 2024 schlechter abgeschnitten als erwartet. Vor Steuern verdiente die Bank knapp 5,3 Milliarden Euro – sieben Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Konsequenz: Mehr Kosteneffizienz, weniger Personal, weniger Filialen. Der Umbau wird vorangetrieben, unabhängig von den Folgen für Mitarbeiter und Kunden.
Was bedeutet das für Kunden?
Für Bankkunden ist die Entwicklung eindeutig: Der persönliche Service wird weiter ausgedünnt. Statt direktem Kontakt in der Filiale müssen sich Privatkunden auf Beratung per Video und Telefon einstellen. Während die Bank an Effizienz und Rendite arbeitet, zahlen Verbraucher den Preis – mit weniger Anlaufstellen und längeren Wartezeiten.
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