05. November, 2024

Cryptos

Stripe kauft für 1,1 Milliarden Dollar das Stablecoin-Startup Bridge

Stripe wagt sich mit dem Kauf von Bridge, einem jungen Stablecoin-Spezialisten, in die Krypto-Infrastruktur. Was bedeutet der milliardenschwere Kauf für den globalen Zahlungsmarkt?

Stripe kauft für 1,1 Milliarden Dollar das Stablecoin-Startup Bridge
Stripe zahlt 1,1 Milliarden Dollar für das erst zweieinhalb Jahre alte Stablecoin-Startup Bridge und zeigt damit die strategische Bedeutung von Blockchain-Zahlungen für die Zukunft des Unternehmens.

Stripe sichert sich Stablecoin-Spezialist Bridge

Für 1,1 Milliarden Dollar übernimmt das Fintech Stripe das Stablecoin-Startup Bridge. Die Akquisition, die gestern über das soziale Netzwerk X bekannt gegeben wurde, ist ein Paukenschlag für die Krypto- und Finanzwelt.

Sie ist nicht nur die größte Übernahme in der Geschichte von Stripe, sondern auch der bislang größte Verkauf eines Krypto-Unternehmens.

Für das gerade einmal zweieinhalb Jahre alte Bridge, das kürzlich eine Finanzierungsrunde von 40 Millionen Dollar abgeschlossen hatte, ist der Deal der Beweis für seine strategische Bedeutung: Das Startup entwickelt stabile Blockchain-basierte Zahlungsstrukturen, die es Unternehmen ermöglichen, Stablecoin-Transaktionen nahtlos in ihre Systeme zu integrieren.

Mit den neuen „Pay with Crypto“-Funktionen von Stripe wird es US-Unternehmen möglich, Zahlungen über Stablecoins anzubieten – ein Schritt, der Stripe auf die nächste Stufe heben könnte.

Mit der Übernahme plant Stripe, die „beste Stablecoin-Infrastruktur“ aufzubauen. Ziel ist es, schnelle und kostengünstige Zahlungen anzubieten und das Geschäftsmodell über Transaktionsgebühren hinaus zu erweitern.

Warum Stripe auf Stablecoins setzt

Mit der Übernahme von Bridge legt Stripe einen strategischen Fokus auf Stablecoins, digitale Währungen, die an den Wert von traditionellen Währungen wie dem US-Dollar gekoppelt sind. Stablecoins versprechen niedrigere Transaktionskosten, eine schnelle Abwicklung und damit einen Vorteil für internationale Zahlungen.

Patrick Collison, Mitgründer von Stripe, kündigte an, dass das Unternehmen „die weltweit beste Stablecoin-Infrastruktur“ aufbauen will. Stablecoins könnten Stripes Geschäftsmodell transformieren, indem sie nicht nur Transaktionsgebühren, sondern neue Einnahmequellen schaffen: von der Stablecoin-Emission über Treasury-Management bis hin zu On- und Offramping-Services sowie internationalen Überweisungen.

Bridge bringt Schlüsseltechnologie mit

Die Übernahme von Bridge bringt Stripe nicht nur erweiterte Funktionen, sondern auch Zugang zu zwei entscheidenden Technologien, die Stablecoin-Zahlungen effizienter machen:

  1. Orchestration-APIs: Diese ermöglichen es Unternehmen, Stablecoins wie USDC, USDT oder PYUSD auf verschiedenen Blockchain-Netzwerken zu transferieren und zu wechseln – eine Funktion, die für internationale Transaktionen von großer Bedeutung ist.
  2. Issuance-APIs: Hiermit können Unternehmen ihre eigenen Stablecoins emittieren und von Renditen durch Investitionen in US-Staatsanleihen profitieren. Bridge abstrahiert dabei die komplexe Infrastruktur und sorgt für eine sichere und transparente Abwicklung.

Bridge zählt bereits namhafte Kunden wie SpaceX und Coinbase und ist damit eine relevante Plattform im Krypto-Ökosystem.

Bridge bringt Stripe wichtige Technologien wie Orchestration-APIs für Stablecoin-Transfers und Issuance-APIs, mit denen Unternehmen eigene Stablecoins emittieren können, um von Renditen auf US-Staatsanleihen zu profitieren.

Auch staatliche Behörden greifen auf die Services von Bridge zurück, da das Startup mehrere Money-Transmitter-Lizenzen in den USA und Europa besitzt – ein wichtiges Asset für Stripe, das seine globale Expansion im Stablecoin-Bereich beschleunigen könnte.

Ein mutiger Schritt in eine Ära für Fintechs und Stablecoins

Die Entscheidung von Stripe, eine Milliarde Dollar in ein junges Krypto-Startup zu investieren, ist ein starkes Signal an den Markt und zeigt die wachsende Bedeutung von Stablecoins.

Für Fintechs und Banken weltweit bedeutet dieser Schritt, dass sie sich nun ernsthaft mit der Integration von Stablecoins befassen müssen, um im Wettbewerb mithalten zu können. Stripes globale Distribution wird es Bridge ermöglichen, Stablecoin-Lösungen auf eine Weise zu skalieren, die bisher nicht möglich war.

„Der Kauf zeigt, wie ernst es Stripe mit der Blockchain-Infrastruktur ist“, meint Maximilian Vargas, Gründer von Blockstories und Experte für Krypto-Startups.

„Dieser Schritt könnte ein Vorbote für weitere große Übernahmen in der Branche sein.“ Stablecoins, bisher oft als volatile Investitionen betrachtet, nehmen durch Übernahmen wie diese zunehmend eine Rolle als ernsthafte Infrastrukturkomponente im globalen Finanzsystem ein.


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Was der Kauf für die Krypto- und Finanzwelt bedeutet

Für Stripe und den Stablecoin-Markt öffnet die Akquisition von Bridge neue Möglichkeiten. Stablecoins lassen sich nicht nur in Zahlungsinfrastrukturen integrieren, sondern können Unternehmen auch auf direktem Weg Zugang zu dezentralen Finanzprotokollen (DeFi) verschaffen.

Die Nutzung von Stablecoins in Unternehmensbilanzen könnte für Finanzmanager eine bisher unbekannte Flexibilität und Kostenreduktion bieten. Branchenexperten vermuten, dass sich große Unternehmen und Finanzinstitute nun gezwungen sehen, eigene Stablecoin-Strategien zu entwickeln, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Die Übernahme könnte die Akzeptanz und Nutzung von Stablecoins langfristig verändern, da Stripe einen breiten Zugang zu digitaler Zahlungsinfrastruktur bietet. Ähnlich wie BlackRocks kürzlich eingeführter tokenisierter Geldmarktfonds wird die Übernahme von Bridge dazu beitragen, dass sich Stablecoins im Finanzsektor etablieren und künftig eine Brücke zwischen traditionellen Banken und dem Krypto-Markt schlagen.