30. Januar, 2025

Unternehmen

Varta-Aktie am Boden: Rettung bedeutet das Aus für Investoren

Die finanziell angeschlagene Varta AG hat sich durch einen radikalen Restrukturierungsplan gerettet. Doch für die bisherigen Aktionäre bleibt nichts übrig – ihre Anteile werden wertlos, die Aktien verschwinden bald vom Markt.

Varta-Aktie am Boden: Rettung bedeutet das Aus für Investoren
Die finanzielle Rettung von Varta ist offiziell abgeschlossen, doch die Rechnung zahlen die Aktionäre. Ihre Anteile verlieren jeglichen Wert und werden bald vom Kurszettel gestrichen.

Aus für Aktionäre – Neustart für Varta

Das Kapitel „Varta“ ist für die bisherigen Aktionäre endgültig geschlossen. Der Rettungsplan des Batterieherstellers, der schon seit Monaten auf wackeligen Beinen stand, ist jetzt rechtskräftig.

Ein Gericht hat alle Beschwerden gegen den Plan abgewiesen, weitere Einsprüche sind ausgeschlossen. Während das Unternehmen eine zweite Chance bekommt, gehen die Aktionäre leer aus – ihre Papiere sind wertlos und verschwinden bald vollständig vom Markt.

Porsche und Großaktionär Tojner springen ein

Die neue Varta gehört jetzt dem österreichischen Investor Michael Tojner und dem Autobauer Porsche. Beide bringen 60 Millionen Euro frisches Geld mit, um den angeschlagenen Konzern wieder auf Kurs zu bringen. Auch Banken und Gläubiger helfen mit: Sie verzichten auf 255 Millionen Euro ihrer Forderungen, sichern sich dafür aber Anteile am zukünftigen Unternehmenserfolg.

Für die bisherigen Varta-Aktionäre ist der Rettungsplan jedoch eine bittere Pille. Ihre Aktien, die zuletzt noch zu Kursen zwischen 1,50 und 2,00 Euro gehandelt wurden, verlieren jeglichen Wert. Hoffnungsschimmer, die von Beratern oder Aktionärsschützern geschürt wurden, sind nun endgültig geplatzt.

Am Donnerstag reagierte die Börse gnadenlos: Die Aktie rutschte um weitere 12 Prozent auf 1,33 Euro. In Kürze wird sie komplett aus dem Handel genommen.

Der Grund für den Absturz

Varta war einst ein Symbol für deutsche Ingenieurskunst und technologische Innovation. Doch die aggressive Expansionsstrategie der letzten Jahre brachte das Unternehmen ins Straucheln. Zu hohe Investitionen, zu wenig Ertrag – das war der Anfang vom Ende. Um die drohende Pleite zu vermeiden, zog der Vorstand schließlich das StaRUG-Restrukturierungsgesetz heran, ein Mittel, das Unternehmen die Möglichkeit gibt, sich auf Kosten ihrer bisherigen Eigentümer neu aufzustellen.

Porsche sichert sich Batterien für die Zukunft

Für Porsche ist die Übernahme mehr als nur eine Investition: Es geht um die langfristige Sicherung der Batterieproduktion. Die frühere Varta-Tochter V4Drive, die Batterien für Porsches Hybrid-Sportwagen liefert, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Porsche hat sich 70 Prozent an V4Drive gesichert und will damit die Versorgung der begehrten Batterien auf Jahre hinaus garantieren.

Die Rettung von Varta zeigt, wie hart Restrukturierungen sein können. Für das Unternehmen ist es eine zweite Chance, für die bisherigen Aktionäre ein herber Verlust. Viele hatten bis zuletzt gehofft, Teil einer Lösung zu sein – am Ende blieb ihnen nichts. Für Porsche und die Gläubiger ist der Neustart dagegen eine Gelegenheit, auf eine bessere Zukunft zu setzen. Ob sich die Wende für Varta tatsächlich auszahlt, wird sich erst noch zeigen.