05. November, 2024

Unternehmen

Volkswagen in der Krise: Millionen für Ex-Bosse trotz Sparkurs

Trotz drastischer Sparmaßnahmen fließen bei Volkswagen weiterhin Millionen an ehemalige Spitzenmanager – selbst Jahre nach ihrem Ausscheiden. Die Summen sorgen angesichts der finanziellen Lage des Autobauers für Kritik.

Volkswagen in der Krise: Millionen für Ex-Bosse trotz Sparkurs
Trotz des Sparkurses zahlt Volkswagen ehemaligen Managern weiterhin Millionen – teils über Jahre hinweg.

Volkswagen steht vor massiven Herausforderungen: Die Krise hat den größten europäischen Autobauer fest im Griff. Erst im September verschärfte der Konzern seinen Sparkurs drastisch, kündigte die mögliche Schließung von Werken an und nahm auch Einschnitte bei der Beschäftigungssicherung vor. Doch während VW intern spart, fließen weiterhin Millionen an ehemalige Spitzenmanager – und das teils viele Jahre nach ihrem Ausscheiden.

Langjährige Millionenvergütungen für Ex-Manager

Eine Analyse des Vergütungsberichts für 2023 zeigt auf: Ehemalige Führungskräfte wie Herbert Diess und Martin Winterkorn erhalten weiterhin hohe Zahlungen.

Diess etwa, der von 2018 bis 2022 Vorstandsvorsitzender war, bezog im vergangenen Jahr insgesamt 12,8 Millionen Euro – darunter Gehälter, Boni und Versorgungsaufwendungen.


Lesen Sie auch:

Maskendebakel: Fast 400 Millionen Euro später – das unsichtbare Preisschild der Pandemie
Jahrelang hielt das Bundesgesundheitsministerium den Deckel auf den Kosten für das Maskenchaos während der Corona-Pandemie. Nun kommt heraus: Rund 390 Millionen Euro hat der Steuerzahler bisher gezahlt – und es könnte noch mehr werden.

Auch andere Ex-Vorstände wie Markus Duesmann und Matthias Müller profitieren weiterhin von großzügigen Vergütungsregelungen, obwohl sie längst nicht mehr aktiv für VW arbeiten.

Rupert Stadler und der Abgasskandal

Ein besonders brisantes Beispiel ist Rupert Stadler, der von 2007 bis 2018 Chef der VW-Tochter Audi war. Stadler wurde wegen seiner Rolle im Abgasskandal zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, doch VW zahlte ihm 2023 trotzdem noch 23.000 Euro. Für viele ein Skandal inmitten der wirtschaftlichen Turbulenzen des Konzerns.

Rupert Stadler, einst Chef von Audi, steht trotz Verurteilung im Abgasskandal weiterhin auf der Payroll von VW.

Ein Blick auf die Zahlen

Allein für Manager, die vor mehr als zehn Jahren das Unternehmen verließen, wies Volkswagen 2023 Zahlungen in Höhe von rund 100 Millionen Euro aus. Diese Ausgaben werfen Fragen auf, insbesondere angesichts der tiefgreifenden Sparmaßnahmen, die nun auch die Belegschaft betreffen.

Kritik an den langjährigen Zahlungen

Die millionenschweren Vergütungen an ehemalige Spitzenmanager stehen in einem deutlichen Kontrast zu den Einsparungen, die VW von seinen Mitarbeitern fordert. Während tausende Beschäftigte um ihre Zukunft bangen, profitieren die Ex-Bosse weiterhin von den großzügigen Regelungen, die über Jahre hinweg etabliert wurden.