Es ist eine Szene, die Eltern nur zu gut kennen: Der Teller mit Gemüse wird skeptisch beäugt, der Kopf schüttelt sich entschieden, und die Diskussion am Esstisch beginnt.
Dabei wollen Eltern doch nur das Beste – und genau hier kommt ein verblüffend einfacher Tipp von Ernährungswissenschaftlern der Pennsylvania State University ins Spiel: Packt einfach mehr Gemüse auf den Teller. Klingt zu simpel, um wahr zu sein? Nicht, wenn man den Forschern glaubt.
Der Trick mit der doppelten Portion
In einem vierwöchigen Experiment mit 67 Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren testeten die Wissenschaftler, was passiert, wenn sie die Gemüseportionen bei den Mahlzeiten verdoppeln.
Das Ergebnis war eindeutig: Je mehr Gemüse auf dem Teller war, desto mehr aßen die Kinder davon – im Schnitt 68 Prozent mehr. Statt ständiger Diskussionen am Tisch griffen die Kinder einfach zu. Das Experiment zeigte, dass die kleinen Testesser im Durchschnitt etwa 21 Gramm zusätzliches Gemüse pro Tag verzehrten.
Weniger Diskussion, mehr Gemüse
Die Forscher servierten den Kindern Mais und Brokkoli als Beilage, und zwar in verschiedenen Portionen, die von 60 auf 120 Gramm verdoppelt wurden. Der Clou: Die anderen Beilagen wie Kartoffeln, Reis oder Fleisch blieben gleich.
Und siehe da, die Kinder griffen großzügig zu, sobald die Gemüseportion größer war. Ohne, dass sie dazu gedrängt wurden oder auf andere Weise beeinflusst wurden, landete mehr Gemüse in ihren Bäuchen.
„Kinder essen mehr, wenn einfach mehr angeboten wird“, so Ernährungswissenschaftlerin Hanim Diktas, die das Experiment leitete. Der „Trick“ funktioniert, weil das Gemüse auf dem Teller plötzlich eine größere Rolle spielt – ohne dass es überlagert wird von anderen, vermeintlich schmackhafteren Lebensmitteln.
Butter, Salz und der Geschmack
Ein weiteres Experiment innerhalb der Studie testete, ob Butter oder Salz das Gemüse für die Kinder attraktiver machen würde. Das Ergebnis: Es machte keinen großen Unterschied.
Die meisten Kinder bewerteten den Geschmack des Gemüses ohnehin als „lecker“ oder zumindest „ganz okay“, ob mit oder ohne zusätzliche Würze. Rund 76 Prozent der Kinder gaben an, Brokkoli und Mais zu mögen – was viele Eltern überraschen dürfte.
Interessant war auch, wie die Kombination mit anderen Lebensmitteln den Gemüseverzehr beeinflusste. Fischstäbchen, Reis und Apfelsauce erwiesen sich als eine besonders erfolgreiche Kombination, die das Gemüse anscheinend noch appetitlicher machte.
Kein Ende in Sicht?
Das Experiment wirft aber auch eine spannende Frage auf: Wie viel Gemüse ist zu viel? Die Forscher betonen, dass die Portionsgröße nicht endlos gesteigert werden kann. Ein Teller voller Brokkoli wird irgendwann auch die geduldigsten Kinder überfordern. Trotzdem bleibt die Erkenntnis: Wenn es mehr gibt, wird auch mehr gegessen.
Für Eltern, die den ewigen Kampf am Esstisch leid sind, könnte dieser Trick eine echte Erleichterung sein. Es geht nicht darum, das Gemüse zu verstecken oder den Kindern zu „verkaufen“. Manchmal reicht es, einfach die Portionen zu vergrößern – und die Kids greifen zu.
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Mehr Gemüse, weniger Drama
Mehr Gemüse auf den Teller – und das Essensdrama könnte ein Ende haben. Was simpel klingt, zeigte in der Studie erstaunliche Wirkung. Kinder essen oft mehr, wenn einfach mehr angeboten wird. Ohne Druck, ohne Tricks, sondern nur durch größere Portionen.
Eltern, die sich endlose Diskussionen am Esstisch ersparen wollen, können es also mal mit dieser einfachen Strategie versuchen. Denn manchmal sind es die kleinen Veränderungen, die den größten Unterschied machen.