Amedisys und UnitedHealth verlängern Übernahmefrist
Die Fusionspläne zwischen dem Gesundheitsdienstleister Amedisys und der US-Krankenversicherung UnitedHealth nehmen eine neue Wendung: Beide Unternehmen einigten sich auf eine Verlängerung der Frist für den Abschluss ihrer milliardenschweren Transaktion.
Ursprünglich war der 27. Dezember 2024 als Stichtag angesetzt. Nun soll die Fusion spätestens am 31. Dezember 2025 abgeschlossen sein – oder zehn Tage nach einer gerichtlichen Entscheidung, falls diese früher erfolgt.
Die Verschiebung kommt nicht überraschend, sondern ist die Folge eines juristischen Tauziehens: Eine kartellrechtliche Klage hatte die Transaktion im November ins Stocken gebracht und sowohl Amedisys- als auch UnitedHealth-Aktien unter Druck gesetzt.
Die Fristverlängerung signalisiert, dass beide Unternehmen weiterhin an der Fusion festhalten – trotz regulatorischer Hürden.
Ein Deal im Visier der Kartellbehörden
Die geplante Übernahme im Wert von 3,3 Milliarden US-Dollar stößt auf Gegenwind von Wettbewerbsbehörden. Kritiker argumentieren, dass die Verschmelzung von Amedisys, einem Anbieter häuslicher Pflege- und Hospizdienste, mit der dominanten Versicherung UnitedHealth zu einer Wettbewerbsverzerrung im Gesundheitssektor führen könnte.
Der Fokus liegt insbesondere darauf, wie die Fusion kleinere Anbieter benachteiligen könnte. Experten warnen, dass die Integration von Amedisys in das UnitedHealth-Ökosystem die Preisgestaltung und den Zugang zu Dienstleistungen in der häuslichen Pflege einschränken könnte – einem Markt, der bereits stark konsolidiert ist.
Die Aktienmärkte reagieren positiv
Trotz der regulatorischen Unsicherheiten reagieren die Anleger vorerst optimistisch: Die Amedisys-Aktie legte im vorbörslichen Handel um knapp vier Prozent zu, während UnitedHealth weitgehend stabil blieb.
Für Amedisys könnte die verlängerte Frist bedeuten, dass das Unternehmen zusätzliche Zeit gewinnt, um regulatorische Bedenken auszuräumen und die Übernahme erfolgreich abzuschließen.
Ein umkämpfter Gesundheitsmarkt
Die Fusion von Amedisys und UnitedHealth ist symptomatisch für die Dynamik im US-Gesundheitssektor, der zunehmend von Übernahmen geprägt ist. Große Versicherer wie UnitedHealth, Humana oder CVS Health streben danach, ihre Wertschöpfungsketten zu erweitern und Pflegeleistungen direkt anzubieten.
Amedisys spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn das Unternehmen ist einer der größten Anbieter häuslicher Pflege in den USA. Die alternde Bevölkerung und der steigende Bedarf an häuslicher Betreuung machen diesen Markt für Investoren äußerst attraktiv. Doch genau dieser Boom hat auch die Wettbewerbsbehörden alarmiert.
Ausblick: Fusion mit vielen Unbekannten
Ob die Fusion letztlich genehmigt wird, bleibt ungewiss. Ein Scheitern der Übernahme könnte sowohl Amedisys als auch UnitedHealth teuer zu stehen kommen. Beide Unternehmen hätten Zeit und Ressourcen in Verhandlungen und juristische Auseinandersetzungen investiert, ohne greifbare Ergebnisse zu erzielen.
Für Anleger bleibt die Situation spannend. Amedisys-Anteile könnten weiterhin volatil bleiben, während UnitedHealth möglicherweise in anderen Bereichen expandieren müsste, sollte die Übernahme blockiert werden. Der nächste entscheidende Moment: die ausstehende Entscheidung des Gerichts.
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