Daimler Truck steht vor einer herausfordernden Phase: Der Nutzfahrzeugriese musste im dritten Quartal 2023 einen deutlichen Absatzrückgang hinnehmen, der besonders von schwachen Märkten in Europa und Asien geprägt wurde. Insgesamt sank der weltweite Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 11 Prozent auf 114.917 Fahrzeuge, wie der Konzern bekanntgab.
Während der US-Markt, insbesondere das Segment Trucks North America, mit einem Zuwachs von 4 Prozent auf 49.176 Einheiten einen Lichtblick darstellt, brachen die Verkaufszahlen in Europa und Asien massiv ein.
Die europäische Marke Mercedes-Benz Trucks verzeichnete einen Rückgang um alarmierende 28 Prozent auf 28.688 Fahrzeuge. Auch Trucks Asia schwächelte und lieferte mit einem Minus von 15 Prozent nur noch 32.245 Einheiten aus.
Das Bussegment des Konzerns konnte sich diesem negativen Trend nicht entziehen und meldete weltweit einen leichten Rückgang um 2 Prozent auf 6.677 Einheiten. Auch wenn die Rückgänge nicht in allen Regionen gleich stark ausgeprägt sind, spiegelt sich der globale Druck auf das Unternehmen unmittelbar an der Börse wider.
Schwäche spiegelt sich in den Aktienkursen
An der Börse wurde Daimler Truck prompt abgestraft. Über den Handelsplatz XETRA gab die Aktie zeitweise um 1,76 Prozent nach und notierte bei 34,00 Euro. Analysten hatten zuvor zwar bereits einen Rückgang erwartet, die tatsächlichen Zahlen sorgten jedoch für zusätzlichen Druck auf den Kurs.
Das Unternehmen, das im Zuge der Abspaltung von Mercedes-Benz auf Eigenständigkeit und neue Märkte setzte, steht nun vor der Herausforderung, vor allem in Europa und Asien wieder Tritt zu fassen.
Gerade das schwächelnde Geschäft in Europa wirft Fragen über die zukünftige Wachstumsstrategie auf. In einer Mitteilung äußerte sich das Unternehmen dazu, dass es bereits Maßnahmen zur Stabilisierung der Absatzzahlen einleite und seine Investitionen in Elektromobilität und alternative Antriebe weiter verstärken wolle.
Herausforderungen in den Schlüsselregionen
Daimler Truck kämpft derzeit mit unterschiedlichen Herausforderungen in seinen Kernmärkten. In Europa lasten wirtschaftliche Unsicherheiten und ein abgeschwächtes Investitionsklima schwer auf den Verkaufszahlen.
In Asien, insbesondere auf dem wichtigen Markt in China, setzt der verschärfte Wettbewerb sowie die schleppende wirtschaftliche Erholung dem Unternehmen ebenfalls zu. Der Markt für schwere Nutzfahrzeuge in China, der lange als Wachstumstreiber galt, entwickelt sich langsamer als prognostiziert.
Besonders die hohen Energiepreise in Europa und der Kostendruck in der Lieferkette machen dem Nutzfahrzeughersteller das Leben schwer. Zudem kommen die anhaltenden Diskussionen um strengere Emissionsvorschriften hinzu, die den Bedarf nach nachhaltigen, emissionsarmen Fahrzeugen steigern, jedoch Investitionen erfordern.
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