Am Freitag gab es Grund zur Freude für deutsche Autobauer. Positive Signale vom wichtigen Absatzmarkt in China sorgten für deutliche Kursgewinne im deutschen Autosektor. Besonders die Aktien von Porsche, Volkswagen und BMW legten kräftig zu.
Aber auch der chinesische E-Auto-Hersteller BYD verzeichnete in Shenzhen einen bemerkenswerten Anstieg. Das Vertrauen in den chinesischen Markt, der in den letzten Monaten immer wieder durch Unsicherheiten belastet war, scheint sich wieder zu festigen.
Porsche und VW im Aufwind
An der Spitze der Gewinner stand die Porsche AG. Die Aktie legte zuletzt im XETRA-Handel um 2,7 Prozent auf 68,22 Euro zu. Direkt dahinter rangierte Volkswagen, dessen Aktien um 2,18 Prozent auf 92,64 Euro stiegen.
Auch BMW und Mercedes-Benz profitierten von der positiven Entwicklung: Die BMW-Aktie kletterte um 2,03 Prozent auf 76,28 Euro, Mercedes-Benz um 1,65 Prozent auf 57,84 Euro.
Für deutsche Autobauer ist China ein Schlüsselfaktor, wenn es um Absatz und Wachstum geht. Der chinesische Markt ist seit Jahren ein verlässlicher Treiber für die Umsätze von VW, BMW und Co. Kein Wunder, dass die Zahlen aus China immer genau beobachtet werden.
Erholung der chinesischen Wirtschaft stabilisiert den Markt
Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Schwächen in China gibt es Lichtblicke. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft lag im dritten Quartal bei 4,6 Prozent und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.
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„Der befürchtete Datenschock aus China ist ausgeblieben“, kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. Die Zahlen deuten sogar auf eine Stabilisierung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin.
Dies ist für die deutsche Automobilbranche eine willkommene Nachricht. Ein von der chinesischen Regierung geplantes Konjunkturpaket soll den Konsum wieder ankurbeln und somit auch die Nachfrage nach deutschen Fahrzeugen steigern. Vor allem in den letzten Jahren war China ein verlässlicher Absatzmarkt, der die Bilanzen der Autobauer stützte.
Daimler Truck an der DAX-Spitze
Besonders herausragend war am Freitag die Performance von Daimler Truck. Mit einem Kursplus von 5,87 Prozent auf 37,54 Euro setzte sich das Unternehmen an die Spitze des DAX.
Und das, obwohl der schwedische Konkurrent Volvo schwächere Quartalszahlen vorgelegt hatte. Daimler Truck trotzt damit den Schwierigkeiten des europäischen Wettbewerbs und kann seine Position auf dem Markt weiter stärken.
BYD: China treibt auch eigene Marken an
Nicht nur deutsche Autobauer profitieren vom optimistischen Blick nach China. Auch der chinesische Elektroautohersteller BYD konnte an den positiven Nachrichten teilhaben.
Die BYD-Aktie stieg in Shenzhen um 3,76 Prozent auf 300,30 Yuan. Das Unternehmen gehört zu den führenden Anbietern von Elektrofahrzeugen und profitiert stark von der wachsenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Fahrzeugen in China.
BYD hat sich in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten auf dem globalen Markt entwickelt und ist inzwischen auch für deutsche Autobauer ein potenzieller Mitbewerber. Besonders im Bereich der E-Mobilität ist BYD gut aufgestellt und sieht sich einer stetig steigenden Nachfrage gegenüber.
China bleibt ein Schlüsselmarkt für deutsche Autobauer
Die jüngsten Entwicklungen unterstreichen einmal mehr, wie abhängig die deutschen Autobauer vom chinesischen Markt sind. Während Europa und die USA weiterhin mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen, bleibt China ein wichtiger Wachstumsmarkt.
Insbesondere das geplante Konjunkturpaket der chinesischen Regierung könnte für die Autobauer ein entscheidender Faktor sein, um die Absatzzahlen in den kommenden Monaten zu stabilisieren oder sogar zu steigern.
Hoffnungsträger China
Die starken Kursgewinne der deutschen Autowerte zeigen, wie wichtig der chinesische Markt für die großen Player der Branche ist. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt China ein entscheidender Faktor für die Zukunft von VW, BMW, Mercedes-Benz und Co.
Mit einem stabilisierten Wirtschaftswachstum und neuen Konjunkturpaketen könnte sich der Markt auch weiterhin positiv auf die Bilanzen der deutschen Autobauer auswirken.