Ein Konzern am Puls der Zukunft
Wenn Jensen Huang spricht, hört die Tech-Welt zu. Auf der GTC 2025, NVIDIAs hauseigener Entwicklerkonferenz, präsentierte der charismatische CEO eine Vision, die weit über leistungsfähigere KI-Chips hinausgeht. Roboter, digitale Zwillinge und autonome Maschinen sollen die reale Welt transformieren – angetrieben von NVIDIAs Rechenzentren, die Huang als "KI-Fabriken" bezeichnet.
Der Markt reagierte skeptisch. Die NVIDIA-Aktie fiel nach den Ankündigungen zunächst um 3,43 Prozent.
Doch im vorbörslichen Handel am Mittwoch drehte sie bereits wieder ins Plus. Die Frage bleibt: Hat NVIDIA den nächsten großen Wurf gelandet – oder sich übernommen?
Roboter als neue Industrie
Mit der Plattform "Isaac Groot" will NVIDIA humanoide Roboter revolutionieren. Unterstützung gibt es von DeepMind und Disney, die bereits an ersten Anwendungen arbeiten.
"Roboter werden eine sehr, sehr große Industrie", prognostiziert Huang.
Bis 2030 könnten weltweit 15 Millionen Arbeitskräfte fehlen – eine Lücke, die Maschinen füllen sollen. Doch um das zu erreichen, müssen Roboter nicht nur lernen, sondern auch verstehen.
Hier kommt NVIDIAs KI-Technologie ins Spiel: Der Konzern stellt nicht nur Chips her, sondern entwickelt Software-Tools, um Maschinen schneller und intelligenter zu trainieren. Der Clou? Alles, was sich bewegt, soll autonom werden.

KI-Fabriken: Die neue industrielle Revolution?
"Jede Branche wird in Zukunft zwei Fabriken haben", verkündet Huang. Die erste stellt physische Produkte her, die zweite liefert die Software dafür. Rechenzentren sollen also nicht mehr nur Daten verarbeiten, sondern als "KI-Fabriken" eigenständige Intelligenz erzeugen.
Die Idee ist nicht neu, aber NVIDIA will den Standard setzen. Mit neuen Chipsystemen wie "Vera Rubin", die 2026 erscheinen sollen, verspricht der Konzern eine drastische Senkung der Kosten für KI-Modelle. Gleichzeitig bringt NVIDIA mit "DGX Spark" und "DGX Station" Hochleistungs-KI-Computer für Entwickler auf den Markt.
Konkurrenzdruck und Investorenängste
Doch es gibt auch Gegenwind. Als kürzlich das chinesische KI-Modell Deepseek R1 mit deutlich weniger Rechenleistung trainiert wurde, verlor die NVIDIA-Aktie massiv an Wert. Huang widerspricht: "Der eigentliche Bedarf an Rechenleistung entsteht nicht beim Training, sondern bei der Generierung von Antworten." Sein Fazit: Die Welt braucht 100-mal mehr Rechenkapazität als bislang angenommen.
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