14. November, 2024

Politik

Mit 200 Millionen gegen die Kälte: Baerbock stärkt ukrainische Winterhilfe

Außenministerin Baerbock sichert der Ukraine zusätzliche Mittel für dringend benötigte Winterhilfe zu. Bei ihrem Besuch in Kiew spricht sie über die Entschlossenheit Europas – und die Bedrohung durch weitere russische Angriffe.

Mit 200 Millionen gegen die Kälte: Baerbock stärkt ukrainische Winterhilfe
Außenministerin Annalena Baerbock kündigt bei ihrem Besuch in Kiew 200 Millionen Euro für humanitäre Unterstützung an.

Ein harter Winter für die Ukraine

Für viele Ukrainer wird dieser Winter wohl einer der schwersten, den das Land erlebt hat. Fast zwei Drittel der Energieinfrastruktur ist zerstört, berichtete Baerbock während ihres Treffens mit ukrainischen Offiziellen.

„Ohne Strom, ohne Wärme und inmitten von Angriffen – niemand sollte so den Winter erleben müssen,“ sagte sie und versprach Unterstützung für Brennstoff, warme Kleidung und Notunterkünfte.

Die deutsche Außenministerin traf sich auch mit ukrainischen Soldaten, die ihr vom Einsatz der deutschen Gepard-Flugabwehrpanzer erzählten. Die gepanzerten Fahrzeuge hatten erst kürzlich erneut russische Drohnen abgefangen. „Diese Unterstützung ist entscheidend,“ so ein Soldat, „aber wir brauchen mehr.“

Mit zwei Dritteln zerstörter Energieinfrastruktur ist die Versorgung der ukrainischen Bevölkerung gefährdet. Die zugesagten Mittel sollen für Brennstoff, Winterkleidung und Decken genutzt werden – doch die Zeit drängt.

Baerbocks Signal für Europa

Während Deutschland weiterhin humanitäre Hilfe leistet, setzte Baerbock auch ein starkes politisches Signal. „Die Zukunft der Ukraine ist glasklar europäisch,“ betonte sie. Sie sprach davon, dass jedes Land die Freiheit haben sollte, sein Schicksal selbst zu bestimmen – eine klare Botschaft gegen den Einfluss Russlands. Die Frage eines schnellen Nato-Beitritts jedoch ließ sie offen, im Gegensatz zu Präsident Scholz, der die Pläne bereits abgelehnt hatte.


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„Es ist klar, dass ein Land, das im Krieg steht, nicht der Nato beitreten kann,“ sagte Scholz kürzlich in der Sendung „Maybrit Illner“. Doch die ukrainischen Vertreter sehen das anders: „Putin muss sehen, dass wir entschlossen sind,“ erklärte Andrij Sybiha, Vizeaußenminister der Ukraine, und forderte eine klare Einladung an die Ukraine.

Russische Angriffe und Nordkorea-Bedrohung

Die Lage bleibt angespannt. Nur wenige Stunden vor Baerbocks Besuch wurden Kiew und andere Regionen der Ukraine erneut von Drohnen angegriffen. Laut Berichten der Vereinten Nationen könnten bald sogar nordkoreanische Soldaten auf russischer Seite in den Krieg eingreifen – ein Szenario, das UN-Generalsekretär António Guterres als „äußerst gefährlich“ bezeichnete.