Larry Ellison ist zurück auf der großen Bühne. Der Oracle-Gründer hat Amazon-Gründer Jeff Bezos als zweitreichsten Menschen der Welt abgelöst.
Möglich gemacht hat das der massive Kursanstieg der Oracle-Aktie, die allein im September um über 22 Prozent zugelegt hat. Ellisons Vermögen? Rund 206 Milliarden US-Dollar – Bezos muss mit Platz drei Vorlieb nehmen. Nur Elon Musk thront noch über ihnen.
Der KI-Boom schiebt Oracle nach vorne
Was steckt hinter diesem Anstieg? Kurz gesagt: Künstliche Intelligenz. Oracle hat sich in den letzten Jahren strategisch neu aufgestellt, massiv in Cloud-Dienste investiert und sich als wichtiger Player im KI-Bereich etabliert.
Besonders die jüngste Kooperation mit Amazon Web Services (AWS), der Cloud-Sparte des Rivalen Amazon, hat den Anlegern gefallen. Der Aktienkurs ging steil nach oben – Ellisons Vermögen gleich mit.
„Wir bauen die kleinsten und effizientesten Cloud-Rechenzentren“, betonte Ellison kürzlich auf einer Konferenz.
Diese Technik sei entscheidend, um große Sprachmodelle für KI-Anwendungen zu trainieren. Die Investoren scheinen ihm zu glauben.
Bezos verliert an Boden
Für Jeff Bezos bedeutet das Abrutschen auf Platz drei keinen finanziellen Einbruch – aber durchaus ein symbolisches Kräftemessen unter den Tech-Giganten.
Der Amazon-Gründer, der sich in den letzten Jahren vermehrt auf seine Raumfahrtfirma Blue Origin konzentriert hat, sah Oracle von einem ehemals rein auf Datenbanken spezialisierten Unternehmen zu einem echten Konkurrenten im Cloud-Bereich aufsteigen.
Seit 2016 hielt Bezos den zweiten Platz auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt. Ellison, der Oracle 1977 gegründet hat, hat nun die Führung übernommen. Eine Rückeroberung durch Bezos ist jedoch nicht ausgeschlossen, besonders in einem derart volatilen Markt wie dem Tech-Sektor.
Eine neue Ära für Oracle
Für Ellison ist dieser Erfolg nicht nur eine persönliche Genugtuung. Es zeigt, dass Oracle, einst als Dinosaurier der Softwareindustrie abgetan, sich neu erfunden hat. Die strategische Ausrichtung auf Cloud-Dienste und KI zahlt sich aus.
Nach den enttäuschenden Jahren in den 2010er-Jahren, als Oracle in vielen Bereichen als veraltet galt, bringt Ellison das Unternehmen nun zurück in die Offensive.
Dass er dabei auch die Unterstützung der Investoren hat, zeigt der Aktienkurs. Nach der Verkündung besserer Quartalszahlen und angehobener Umsatzprognosen erreichte die Aktie an der New Yorker Börse neue Höchststände. Mit einem Schlusskurs von 170,33 US-Dollar ist Oracle auf einem Rekordhoch – und das Vertrauen in Ellison scheint ungebrochen.
Wie lange bleibt Ellison vorn?
Die Frage, die sich jetzt stellt: Kann Larry Ellison seine Position als zweitreichster Mensch der Welt halten? Oder wird Jeff Bezos, der nach wie vor immense Anteile an Amazon hält, das Blatt bald wieder wenden? Eins ist klar: Im Wettlauf der Tech-Giganten bleibt die Rangliste der Superreichen in Bewegung.
Elon Musk, der derzeit unangefochten an der Spitze steht, hat die Entwicklungen sicherlich genau im Blick. Denn auch sein Vermögen ist stark abhängig vom Erfolg seiner Unternehmen Tesla und SpaceX. Ein potenzieller Abrutscher könnte das Kräfteverhältnis erneut verschieben.
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