Rückläufige Nachfrage trifft FedEx hart
FedEx, ein Schwergewicht im globalen Logistikgeschäft, steht vor einer bitteren Bilanz. Der Konzern meldet einen deutlichen Gewinnrückgang im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025.
Mit 3,60 Dollar pro Aktie liegt der Gewinn weit unter den 4,55 Dollar des Vorjahres. Das Problem: Besonders bei priorisierten Sendungen, die normalerweise hohe Margen versprechen, ist die Nachfrage eingebrochen.
Die Märkte reagierten schnell und gnadenlos. Im nachbörslichen Handel brach die Aktie um elf Prozent ein. Für einen Konzern dieser Größe ist das ein klares Alarmsignal.
Ein Frühindikator für die US-Wirtschaft
FedEx gilt traditionell als Seismograph für die US-Wirtschaft. Was dort passiert, spiegelt oft größere wirtschaftliche Trends wider. Wenn weniger Waren versendet werden, bedeutet das in der Regel, dass auch weniger produziert und konsumiert wird. Diese Entwicklung zeigt sich nun in den Zahlen von FedEx.
Vor allem der Rückgang bei hochpriorisierten Sendungen deutet auf eine Abkühlung im wirtschaftlichen Kreislauf hin. Für den Versandriesen ein Problem – für die US-Wirtschaft möglicherweise ein noch größeres.
Gewinnprognosen nach unten korrigiert
Angesichts der schwierigen Marktlage hat FedEx seine eigene Gewinnprognose nach unten korrigiert. Statt der bisher erwarteten 20 bis 22 Dollar je Aktie, rechnet das Unternehmen nur noch mit 20 bis 21 Dollar.
Was wie eine kleine Anpassung erscheint, hat in einer Branche mit knappen Margen große Auswirkungen. Jeder Dollar zählt, und die revidierte Prognose spricht Bände über den Druck, unter dem FedEx steht.
FedEx ist nicht der einzige Logistikriese, der mit diesen Herausforderungen kämpft. Auch UPS, der direkte Konkurrent, spürt den Druck der nachlassenden Nachfrage. Beide Unternehmen haben während der Pandemie vom Boom des E-Commerce profitiert, doch diese Zeiten sind vorbei.
Jetzt stehen sie vor einer doppelten Herausforderung: Die Nachfrage nach eiligen Lieferungen sinkt, während die Betriebskosten steigen. Besonders die Preise für Treibstoff und Personal belasten die Margen. In dieser angespannten Lage wächst der Druck, die Lieferketten effizienter zu gestalten.
Das Ende des E-Commerce-Booms?
Während der Pandemie explodierten die Bestellungen im Online-Handel, was FedEx und UPS ein massives Geschäft verschaffte. Doch jetzt, wo sich der Konsum normalisiert hat, zeigen sich die Probleme deutlicher.
Konsumenten geben weniger aus, Unternehmen verschicken weniger Waren – die goldenen Jahre des Versandgeschäfts scheinen vorerst vorbei zu sein. Und ohne die großen Volumina aus dem E-Commerce-Geschäft müssen die Logistikunternehmen Wege finden, ihre Gewinne anders zu stabilisieren.
Für FedEx heißt das, die Effizienz zu steigern und gleichzeitig neue Wachstumsfelder zu erschließen. Internationale Lieferungen könnten eine Lösung sein, um den Rückgang im US-Geschäft auszugleichen. Doch auch hier gibt es Unsicherheiten.
Die schwankende Nachfrage, wirtschaftliche Instabilität in wichtigen Märkten und der hohe Wettbewerbsdruck machen es schwer, langfristig verlässliche Einnahmequellen zu erschließen.