22. Dezember, 2024

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Warum Amerikas Apotheken und Convenience Stores verschwinden

Walgreens, CVS und 7-Eleven schließen massenhaft Filialen – und die Amerikaner verlieren immer mehr ihrer vertrauten Anlaufstellen für den täglichen Einkauf. Was steckt hinter dem Niedergang der einst so stabilen Branchen?

Warum Amerikas Apotheken und Convenience Stores verschwinden
Die US-Apothekenkette Walgreens plant, in den kommenden drei Jahren 1.200 Filialen zu schließen. Grund sind sinkende Einnahmen durch Online-Konkurrenz und hohe Betriebskosten.

Apotheken und kleine Läden, wie Walgreens und 7-Eleven, gehörten lange zum Alltagsbild in den USA. Ob Medikamente, Snacks oder das schnelle Besorgen von Alltagswaren – diese Geschäfte waren für viele Amerikaner ein unverzichtbarer Teil des Lebens.

Doch das ändert sich gerade dramatisch. Walgreens wird in den kommenden drei Jahren 1.200 Filialen schließen, CVS hat bereits hunderte dichtgemacht, und auch die bekannte Convenience-Kette 7-Eleven kündigte an, zahlreiche Standorte aufzugeben.

Die Gründe für diesen Rückzug sind vielfältig. Zum einen haben der Aufstieg des Online-Shoppings und die zunehmende Verlagerung von Arzneimittelverkäufen ins Internet dazu geführt, dass weniger Menschen ihre Medikamente in Apotheken vor Ort abholen.

Gleichzeitig kämpfen die Ketten mit hohen Fixkosten – die Mieten für ihre Standorte und die Bezahlung qualifizierter Mitarbeiter machen es schwer, profitabel zu bleiben. Und zu guter Letzt haben sich die Apotheken selbst oft das Leben schwer gemacht, indem sie in den letzten Jahren zu viele Standorte eröffneten, die sich nun gegenseitig Konkurrenz machen.

Die Apothekenkrise: Wenn es im Regal nichts mehr gibt

Betritt man heute eine der verbliebenen Apotheken, sieht man häufig leere Regale und verschlossene Schränke. Viele Produkte, die früher schnell zugänglich waren, sind nun hinter Glas eingeschlossen.

Kunden, die nur schnell eine Packung Aspirin oder Shampoo mitnehmen wollten, müssen nun oft lange auf einen Mitarbeiter warten, der die Ware freischaltet. Hinzu kommt: Die Geschäfte sind chronisch unterbesetzt. Wer eine helfende Hand sucht, sucht oft vergeblich.

Immer mehr Convenience Stores wie 7-Eleven schließen ihre Filialen, da Kunden auf günstigere Online-Alternativen ausweichen. Die schnelle Verfügbarkeit von Alltagswaren vor Ort wird zunehmend seltener.

Diese Probleme sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Pandemie, die zunächst für einen Boom bei Apotheken durch den Verkauf von Impfstoffen und Tests sorgte, hat viele der tieferen strukturellen Probleme nur verschleiert. Jetzt, da die Nachfrage wieder sinkt, stehen Apotheken vor Herausforderungen, denen sie nicht mehr ausweichen können.

Das Problem mit den Rezepten

Ein Großteil des Umsatzes von Ketten wie Walgreens oder CVS kommt aus der Abgabe von Rezepten. Doch auch hier gibt es gravierende Probleme. Die sogenannten Pharmacy Benefit Manager (PBMs), Mittelsmänner zwischen Apotheken und Krankenkassen, haben die Erstattungen für ausgegebene Medikamente drastisch gekürzt.


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In einigen Fällen bekommen Apotheken weniger Geld, als das Medikament in der Beschaffung gekostet hat. Das betrifft vor allem teure Medikamente wie Ozempic oder Wegovy, die derzeit im Trend liegen. Wenn Apotheken mit jedem Rezept Verlust machen, ist es kein Wunder, dass viele Standorte schließen müssen.

Der Niedergang der Bequemlichkeit

Doch es sind nicht nur die Apotheken, die verschwinden. Auch Convenience Stores wie 7-Eleven, die einst eine schnelle Anlaufstelle für Snacks oder Kleinigkeiten waren, schließen zunehmend ihre Türen.

Der Rückgang des Pendlerverkehrs und gesündere Konsumgewohnheiten – etwa weniger Zigarettenverkäufe – haben den Umsatz dieser Läden gedrückt. Immer mehr Menschen kaufen lieber online oder gehen in günstigere Läden wie den Dollar Store, um ihre alltäglichen Einkäufe zu erledigen.

Rund 15,8 Millionen Amerikaner leben bereits in sogenannten 'Pharmacy Deserts' – Regionen ohne ausreichenden Zugang zu Apotheken. Schließungen in ländlichen Gebieten verschärfen dieses Problem weiter.

Diese Entwicklungen lassen Amerikas Einkaufslandschaft veröden. Was früher eine Selbstverständlichkeit war – mal eben schnell zum Laden an der Ecke zu gehen – wird immer schwieriger. Besonders hart trifft es die ländlichen Regionen und Gemeinden, die oft nur eine einzige Apotheke hatten. Wenn diese schließt, müssen die Bewohner oft weite Wege auf sich nehmen, um ihre Medikamente zu bekommen.

Quelle: Eulerpool

Die Zukunft der Apotheken und Läden: Ungewiss

Die großen Ketten haben es bisher nicht geschafft, eine Antwort auf den Niedergang ihrer Branche zu finden. Während einige darauf setzen, ihre Standorte zu konsolidieren und unrentable Geschäfte zu schließen, bleibt die Frage, wie sie in Zukunft bestehen wollen. Die Konkurrenz durch Online-Händler wie Amazon, die bequem nach Hause liefern, wird nicht geringer. Und auch die verbleibenden Filialen haben mit dem Problem zu kämpfen, dass die Kunden immer seltener kommen – ob für Medikamente oder alltägliche Waren.

Für die betroffenen Gemeinden bedeutet das weniger Bequemlichkeit, längere Wege und letztlich auch weniger lokale Versorgung. Die „goldene Ära der Bequemlichkeit“, in der man schnell mal eben alles direkt um die Ecke bekommen konnte, könnte damit bald Geschichte sein.