24. November, 2024

Unternehmen

Nikola unter Druck: Rückruf wegen Sicherheitsrisiko bei Trucks

Der US-amerikanische Lkw-Hersteller Nikola ruft 72 Fahrzeuge seines Modells Tre BEV zurück. Grund sind Sicherheitsmängel, die dazu führen könnten, dass wichtige Informationen auf der Instrumententafel nicht angezeigt werden – eine Gefahr für Fahrer und Verkehr.

Nikola unter Druck: Rückruf wegen Sicherheitsrisiko bei Trucks
Der erneute Rückruf von 72 Nikola-Trucks zeigt die anhaltenden Qualitätsprobleme des Herstellers. Ausfallende Instrumententafeln erhöhen das Unfallrisiko erheblich.

Rückruf wegen defekter Anzeigen

Nikola steht erneut im Rampenlicht – und nicht im positiven Sinne. Diesmal betrifft es 72 batterieelektrische Lastwagen des Modells Tre BEV aus den Jahren 2022 und 2023. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA warnt, dass sich ein elektrischer Widerstand verschlechtern könnte.

Quelle: Eulerpool

Die Folge: Instrumententafeln könnten ausfallen und somit Tachometer, Warnleuchten oder andere wichtige Sicherheitsanzeigen nicht mehr funktionieren.

Dieser Defekt verstößt gegen die Standards des Federal Motor Vehicle Safety Standard Nr. 101, der eine klare und funktionierende Anzeige für Fahrzeuge fordert. Nikola hat reagiert: Betroffene Kunden werden informiert, und die Instrumententafel soll kostenlos ausgetauscht werden.

Quelle: Eulerpool

Nikolas anhaltende Probleme mit batterieelektrischen Trucks

Dieser Rückruf ist jedoch nicht der erste Schlag für die batterieelektrischen Modelle von Nikola. Bereits 2022 musste das Unternehmen sämtliche Tre BEV-Lkw zurückrufen, nachdem mehrere Fahrzeugbrände bekannt wurden. Laut NHTSA führte auslaufendes Kühlmittel zu Kurzschlüssen in den Akkupacks, was die Brandgefahr erheblich erhöhte.

Trotz eines Quartalsumsatzes von 25,18 Millionen US-Dollar bleibt Nikola tief in den roten Zahlen. Rückrufaktionen verschärfen die ohnehin angespannte Lage.

Nach dieser Krise setzte Nikola auf verbesserte Systeme, die unter der Bezeichnung „BEV 2.0“ wieder an Kunden ausgeliefert werden. Bis Ende Oktober waren laut CFO Tom Okray bereits 78 der reparierten Fahrzeuge zurück auf der Straße, während weitere 81 noch auf eine Lösung warten.

Nikola kämpft mit roten Zahlen

Die Rückrufaktionen kommen für Nikola inmitten finanzieller Herausforderungen. Im dritten Quartal 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 25,18 Millionen US-Dollar. Damit blieb es weit hinter den Analystenerwartungen von 37,23 Millionen US-Dollar zurück.

Noch kritischer: Nikola schreibt weiter Verluste. Der Verlust je Aktie lag bei 3,89 US-Dollar – besser als die katastrophalen -14,90 US-Dollar im Vorjahr, aber immer noch deutlich schlechter als erwartet.