Continental, einer der größten Automobilzulieferer Deutschlands, steht möglicherweise vor einer wegweisenden Veränderung. Das Düsseldorfer Unternehmen erwägt eine Aufspaltung und den möglichen Börsengang seiner Automotive-Sparte. Diese Pläne wurden am Montag bekanntgegeben und könnten das Gesicht des Konzerns nachhaltig verändern.
Detaillierte Prüfung vorgesehen
Der Vorstand von Continental wird bis Ende des Jahres eine detaillierte Prüfung durchführen, um zu entscheiden, ob und wie die Abspaltung der Sparte, die sich auf automatisiertes Fahren, Autosoftware und Sensorik spezialisiert hat, realisiert werden soll. Der Schritt zielt darauf ab, das Wert- und Wachstumspotenzial der einzelnen Unternehmensbereiche optimal zu nutzen.
Die geplante Abspaltung würde es Continental ermöglichen, sich stärker auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren und auf die dynamischen Marktveränderungen und technologischen Entwicklungen in der Automobilbranche schneller und flexibler zu reagieren.
Der Automotive-Bereich, der 2023 einen Umsatz von rund 20,3 Milliarden Euro erzielte, könnte als eigenständiges Unternehmen agiler auf die Bedürfnisse des Marktes eingehen.
Zukünftige Unternehmensstruktur
Neben der Automotive-Sparte umfasst Continental auch eine Reifenproduktion und die Werkstoffsparte ContiTech. Diese Bereiche würden unter dem Dach der bestehenden Continental AG verbleiben. Doch auch diese Struktur soll in der anstehenden Prüfung erneut evaluiert werden, um sicherzustellen, dass das Unternehmen seine Ressourcen effizient einsetzt.
Die Ankündigung wurde am Aktienmarkt positiv aufgenommen. Trotz eines allgemein schwachen Marktumfelds verbesserte sich die Aktie von Continental deutlich. Anleger scheinen die mögliche Aufspaltung und den Börsengang als Chance zu sehen, den Wert ihrer Investments zu steigern.
Über die endgültige Entscheidung zum Spin-off wird der Vorstand voraussichtlich im vierten Quartal beraten. Eine Zustimmung der Hauptversammlung könnte im April 2025 erfolgen, mit einer vollständigen Umsetzung der Pläne bis Ende des Jahres 2025. Dieser Schritt könnte nicht nur für Continental, sondern auch für die gesamte Automobilzulieferindustrie richtungsweisend sein.