Ein harter Einbruch für einen Branchenriesen
Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt, und die Automobilindustrie spürt die Nachwirkungen globaler Marktturbulenzen. Mahle, einer der weltweit führenden Automobilzulieferer, verzeichnete 2024 einen Umsatzrückgang von 12,8 Milliarden Euro im Vorjahr auf nur noch 11,7 Milliarden Euro.
Vorstandsvorsitzender Arnd Franz bezeichnete das Jahr als „sehr anspruchsvoll“. Vor allem die schleppende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und die schwächeren Märkte in Europa und Nordamerika haben dem Stiftungsunternehmen zugesetzt.
Regionale Unterschiede, globale Auswirkungen
Während Asien weniger stark vom Umsatzrückgang betroffen war, fehlten aus China Wachstumsimpulse. Indien und Südamerika entwickelten sich dagegen positiv, was den Gesamtverlust jedoch nicht kompensieren konnte.
Besonders stark trifft der Absatzrückgang in Europa den Konzern, der sich mitten in der Transformation vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität befindet.
Werksschließungen und Restrukturierungen
Der Wandel bringt auch einschneidende Maßnahmen mit sich. Ende 2024 wurden Werke in Gaildorf und im österreichischen Mattighofen geschlossen, und für 2025 steht die Schließung eines Werks in Charleston, USA, bevor.
Von den weltweit 69.529 Beschäftigten sind knapp 10.000 in Deutschland tätig, wo eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025 besteht. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Mahle laut Franz „profitabel“, wenngleich die genauen Ergebnisse noch nicht veröffentlicht wurden.
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Elektromobilität: Ein riskanter Pfad
Mahle erzielt bereits 60 Prozent seines Umsatzes unabhängig vom Verbrennungsmotor. Dennoch bleiben große Fragen offen, wie die CO₂-Ziele der EU langfristig erreicht werden sollen.
Franz plädiert für eine Überarbeitung der Regulierungen, die Hybridantriebe und synthetische Kraftstoffe berücksichtigen. „Europa muss sich entscheiden, ob es einen Sonderweg gehen will“, sagte er mit Blick auf das für 2035 geplante Verbrennerverbot.