20. September, 2024

Ampel im Sinkflug: Nur noch 3 Prozent glauben an die Koalition

Eine neue Allensbach-Umfrage zeigt: Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP verliert massiv an Rückhalt. Doch auch die Union hat mit eigenen Problemen zu kämpfen. Was die Zahlen wirklich bedeuten.

Ampel im Sinkflug: Nur noch 3 Prozent glauben an die Koalition
Trotz des Vorsprungs bleibt die CDU/CSU mit Friedrich Merz als Kanzlerkandidat ein Wackelkandidat – nur 19 Prozent der Wähler sehen in ihm den nächsten Kanzler.

Drei Prozent. Das ist alles, was von der einst ambitionierten Ampel-Koalition übrig geblieben ist, wenn man der neuesten Allensbach-Umfrage Glauben schenkt. So wenig Deutsche glauben noch daran, dass die Regierung aus SPD, Grünen und FDP das Land in die richtige Richtung führt.

IfD - Institut für Demoskopie Allensbach (IfD)

Für die Ampel ist das wie ein Schlag in die Magengrube – doch auch die Union bekommt keinen Freifahrtschein.

Man könnte meinen, dass die Union bei diesen Werten jubeln müsste. Schließlich stehen CDU und CSU bei soliden 35,5 Prozent – das sind satte 5,5 Prozentpunkte mehr als die komplette Ampel zusammen. Aber die Freude bleibt verhalten, denn so richtig überzeugt sind die Deutschen auch von Friedrich Merz und Co. nicht.

Was läuft schief in Berlin?

Es scheint, als wäre das politische Berlin aus dem Takt geraten. Während die Ampel sich in den letzten Monaten vor allem mit internen Streitereien und komplizierten Kompromissen durchgekämpft hat, merkt die Bevölkerung davon nur eines: Hier geht nichts voran.

Das Vertrauen schwindet. Drei Prozent, das ist praktisch nichts – eine glatte Ohrfeige für die Regierung.

Mit 17 Prozent in der Allensbach-Umfrage hat die Partei ihren Platz als zweitstärkste Kraft gefestigt – eine besorgniserregende Entwicklung für die demokratische Landschaft.

Doch auch wenn die Union auf den ersten Blick von der Schwäche der Ampel profitiert, hat sie ein Problem: Friedrich Merz. Nur 19 Prozent der Deutschen halten den CDU-Vorsitzenden für geeignet, das Land als Kanzler zu führen. Das klingt nicht gerade nach einem politischen Zugpferd. Wahlforscher Matthias Jung bringt es auf den Punkt:

„Merz hat in der Gesamtbevölkerung ein leicht negatives Image.“

Bei den eigenen Leuten mag er besser ankommen, aber das reicht nicht für den großen Sprung.

Die AfD im Aufwind – ein Warnsignal

Während Union und Ampel sich mit mäßigen Umfragewerten herumschlagen, lacht eine Partei sich ins Fäustchen: Die AfD. Mit 17 Prozent steht sie als zweitstärkste Kraft da.

Ein Weckruf für alle anderen Parteien, die es nicht schaffen, den Frust vieler Bürger aufzufangen. Die AfD profitiert von der Unsicherheit – und das sollte den etablierten Parteien zu denken geben.


Lesen Sie auch:

Merz übernimmt: Söder gibt Kanzlerkandidatur an CDU-Chef ab
Die Entscheidung ist gefallen: Friedrich Merz tritt als Kanzlerkandidat der Union bei der Bundestagswahl 2025 an. Markus Söder unterstützt ihn und spricht von einem gemeinsamen Ziel, Deutschland wieder auf Kurs zu bringen.

Pistorius im Rampenlicht

Eine Überraschung der Umfrage ist Verteidigungsminister Boris Pistorius. Während Kanzler Scholz bei gerade mal neun Prozent Zustimmung dahindümpelt, punktet Pistorius mit starken 30 Prozent.

Er wird von den Befragten als am besten geeigneter Spitzenpolitiker gesehen. Ob er der SPD aus dem Tief helfen kann? Möglich wäre es, denn Scholz scheint seinen Glanz endgültig verloren zu haben.

Es geht nicht nur um Zahlen

Was bedeuten diese Umfragen nun wirklich? Klar ist: Die Ampel steckt tief in der Krise. Drei Prozent, das ist fast schon das Ende der Fahnenstange. Aber auch die Union sollte sich nicht zu sicher fühlen.