Ryanair, Europas größte Billigfluggesellschaft, steht vor einer erheblichen Reduzierung seines Flugangebots am Hauptstadtflughafen BER. Ab dem nächsten Sommer soll die Flotte um zwei Flugzeuge von neun auf sieben reduziert werden.
Diese Entscheidung, sechs Flugziele – darunter Brüssel und Krakau – zu streichen, ist eine direkte Antwort auf die "horrenden Zugangskosten", die von der deutschen Regierung und dem Flughafenmanagement, trotz Verhandlungen, nicht gesenkt werden konnten.
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Strategische Rückzüge bei steigenden Kosten
Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt für Ryanair, die bisher eine Expansionsstrategie am BER verfolgte und erst kürzlich ihr Angebot erweiterte.
Der Flughafen BER, der Ryanair als größten Anbieter ausweist, erlebt somit einen Rückschlag in seinem Bestreben, ein führendes Drehkreuz in Deutschland zu werden.
Eddie Wilson, der für Ryanair in Deutschland, Österreich und die Schweiz verantwortliche Manager, betont die erheblichen Auswirkungen dieser Entscheidung: Pro Flugzeug werden etwa 30 Arbeitsplätze gestrichen.
Ungewisse Zukunft und potenzielle Auswirkungen
Neben der Flottenreduzierung bleibt unklar, ob Ryanair seine Pläne für einen eigenen Wartungshangar am BER weiterverfolgen wird, was weitere langfristige Investitionen in Frage stellt.
Diese Ankündigung folgt auf ähnliche Schritte von EasyJet im Jahr 2022, als die Airline bekannt gab, mehrere Flugzeuge aufgrund hoher Betriebskosten von Berlin zu anderen Standorten zu verlagern.
Wachsender Druck und politische Herausforderungen
Die hohe Kostenstruktur, die nicht nur den BER betrifft, sondern auch andere deutsche Flughäfen, stellt laut dem Flughafenverband ADV eine ernsthafte Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandorts Deutschland dar.
Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des ADV, warnt, dass Deutschland im europäischen Vergleich den Anschluss verlieren könnte.
"Die hohen regulativ bedingten Belastungen würgen den Angebotsaufbau der Airlines in Deutschland ab“, so Beisel.
Marktreaktion und Investorenstimmung
Trotz der Herausforderungen im operativen Geschäft reagierte der Aktienmarkt positiv auf die Nachrichten von Ryanair. Die Aktie legte im Handel in Dublin zeitweise um 5,66 Prozent zu und erreichte einen Wert von 15,97 Euro. Diese Entwicklung wurde zusätzlich durch optimistische Aussagen von CEO Michael O'Leary gestützt, der kürzlich eine Erholung der Flugpreise im zweiten Quartal ankündigte.
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