24. November, 2024

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Studium vs. Ausbildung: Ein Blick auf die finanziellen Aussichten

Die Entscheidung zwischen Studium und Ausbildung prägt nicht nur Karrierewege, sondern auch die finanzielle Zukunft - welche Option zahlt sich wirklich aus?

Studium vs. Ausbildung: Ein Blick auf die finanziellen Aussichten
Ein durchschnittlicher BWL-Absolvent startet mit einem Einstiegsgehalt von etwa 50.000 Euro, während ein Auszubildender nach Beendigung seiner Lehre mit einem Jahresgehalt von etwa 44.500 Euro rechnen kann.

Jedes Jahr stehen Hunderttausende junger Menschen vor einer wegweisenden Entscheidung: Studium oder Ausbildung? Die Wahl hat weitreichende Konsequenzen für ihre berufliche Laufbahn und ihr Einkommen. Mit dem Herbst naht für viele die Zeit, diese entscheidende Frage zu beantworten.

Die finanziellen Aussichten von Akademikern

Ein Studium, besonders in Bereichen wie Betriebswirtschaftslehre (BWL), gilt oft als sicherer Weg zu einem überdurchschnittlichen Einkommen.

Laut Daten verdient ein BWL-Absolvent im Durchschnitt 53.500 Euro im Jahr, mit Spitzengehältern, die deutlich höher liegen können.

Doch dieser finanzielle Vorteil hat seinen Preis in Form von längerer Ausbildungszeit. Studierende benötigen durchschnittlich fast sechs Jahre bis zum Abschluss, was den Einstieg in das Berufsleben verzögert.

Früher verdienen durch eine Ausbildung

Im Gegensatz dazu ermöglicht eine Berufsausbildung ein früheres Einkommen. Auszubildende erhalten schon während ihrer Lehrzeit ein Gehalt, auch wenn dies im Vergleich zum späteren Verdienst gering ausfällt.

Akademiker beginnen ihre Karrieren später durch längere Studienzeiten, aber mit potenziell höheren Einstiegsgehältern, während Auszubildende früher Geld verdienen, aber mit einem niedrigeren Einstiegsgehalt starten.

Nach Abschluss ihrer Ausbildung können sie jedoch sofort mit einem regulären Einkommen rechnen, das laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich bei 44.500 Euro jährlich liegt. Wer sich weiterbildet und einen Meister- oder Technikerabschluss macht, kann sein Einkommen noch deutlich steigern.

Langfristige finanzielle Perspektiven

Interessant wird es, wenn man das sogenannte Lebenseinkommen betrachtet – also das Einkommen, das man im Laufe seines Arbeitslebens verdient. Hier schneiden Akademiker und hoch qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausbildungsbereich fast gleich ab.

Ein Meister in einem Handwerksberuf kann über die Jahre hinweg ein Einkommen erzielen, das dem eines Hochschulabsolventen sehr nahe kommt.

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Investitionsmöglichkeiten und Kapitalaufbau

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Möglichkeiten zum Kapitalaufbau. Während Akademiker oft erst spät in der Lage sind, nennenswert zu sparen oder zu investieren, können Auszubildende bereits früher mit dem Sparen beginnen.

Dies kann langfristig zu einem höheren Vermögensaufbau führen, da das investierte Geld mehr Zeit hat, Zinsen zu erwirtschaften.

Eine individuelle Entscheidung

Während ein Studium langfristig zu höheren Einkommen führen kann, bieten Ausbildungsberufe oft frühere und praxisnahe Verdienstmöglichkeiten sowie die Chance auf eine frühe finanzielle Unabhängigkeit. Es zeigt sich, dass beide Wege ihre Vor- und Nachteile haben und eine pauschale Antwort auf die Frage nach der finanziell 'besseren' Option nicht möglich ist. Entscheidend ist, dass junge Menschen eine informierte Wahl treffen, die zu ihren individuellen Lebensplänen passt.