Da haben wir den Salat: Christian Lindner, unser Finanzminister mit dem stets akkuraten Scheitel, wirft mal wieder einen Stein ins politische Wasser. Sein Vorschlag, ukrainischen Flüchtlingen nicht mehr automatisch das Bürgergeld zu gewähren, schlägt Wellen. Während die einen applaudieren, sind die anderen entsetzt. Was jetzt, Deutschland?
Der Stein des Anstoßes
Lindners Idee ist einfach und umstritten zugleich: Ukrainer sollen nach ihrer Ankunft in Deutschland nicht mehr direkt in das warme Nest des Bürgergelds fallen.
Stattdessen plädiert er für eine härtere Gangart, um die Integration in den Arbeitsmarkt anzukurbeln. Klingt praktisch, aber ist es auch fair? Die SPD und die Grünen sehen das ganz anders und werfen dem FDP-Mann vor, über das Ziel hinauszuschießen.
Martin Rosemann von der SPD etwa meint, Lindner solle sich doch bitte auf seine eigenen Baustellen konzentrieren und die Sozialpolitik den Experten überlassen.
Kommunen im Clinch
Interessanterweise finden sich unter den Kommunalverantwortlichen nicht wenige, die Lindners Vorstoß gar nicht so abwegig finden. Der Deutsche Landkreistag, vertreten durch Achim Brötel, spricht sogar von einer lange überfälligen Korrektur.
Die Städte und Gemeinden ächzen unter den Lasten der Integration und fragen sich, ob das Bürgergeld wirklich der Weisheit letzter Schluss ist.
Das große Aber
Doch halt, ist es wirklich so einfach? Clara Bünger von der Linken wirft ein, dass es nicht an der Großzügigkeit des deutschen Sozialsystems liege, dass die Integration stockt.
Ihrer Meinung nach sind es fehlende Kitaplätze und die langsame Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die den ukrainischen Flüchtlingen Steine in den Weg legen. Statt den Geldhahn zuzudrehen, sollte vielleicht mal jemand die administrativen Molochs durchforsten, die wahre Barrieren aufbauen.
Und jetzt?
Was also tun? Die Diskussion zeigt, dass es keine einfachen Antworten gibt. Integration ist ein komplexes Puzzle, bei dem es nicht nur um Geld, sondern auch um Chancen, Fairness und letztlich um Menschlichkeit geht.
Lindner mag recht haben, wenn er sagt, dass Anreize geschaffen werden müssen. Aber es braucht Fingerspitzengefühl, um nicht jene zu verprellen, die ohnehin schon alles verloren haben.
Das könnte Sie auch interessieren: