24. November, 2024

Quartalszahlen 2024

P&G kämpft mit Luxuskrise: Ist der Glanz verblasst?

Procter & Gamble kämpft mit schwacher Nachfrage in China und Umsatzrückgängen bei Pampers, was zu einem enttäuschenden Quartalsergebnis führt.

P&G kämpft mit Luxuskrise: Ist der Glanz verblasst?
Procter & Gamble steht vor einer schweren Bewährungsprobe: Der Konzern verzeichnet einen unerwarteten Rückgang der Nachfrage nach Luxus-Hautpflegeprodukten, insbesondere in China.

Der US-Konsumgütergigant Procter & Gamble (P&G) steht vor unerwarteten Herausforderungen: Ein schwächerer Absatz in wichtigen Märkten und enttäuschende Quartalsergebnisse haben das Unternehmen in die Defensive gedrängt. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 musste P&G einen leichten Umsatzrückgang auf 20,53 Milliarden Dollar hinnehmen, was unter den Erwartungen der Analysten lag.

Hautpflegeprodukte verlieren an Glanz

Besonders hart trifft P&G die schwächelnde Nachfrage nach Luxus-Hautpflegeprodukten in China, einem Markt, der einst als Wachstumstreiber galt. Die veränderten Konsumgewohnheiten in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt setzen den Umsatz der hochpreisigen Marken unter Druck. Was früher als sichere Einnahmequelle galt, entwickelt sich nun zu einer Wachstumsbremse.

Windelmarkt im Umbruch

Auch der sonst so stabile Windelmarkt bereitet P&G zunehmend Probleme. Die Absatzzahlen für Pampers, das Flaggschiff der Babyprodukte, zeigen nach unten. Dies ist nicht nur auf die Konkurrenz von günstigeren Marken zurückzuführen, sondern auch auf die zunehmende Zurückhaltung der Verbraucher bei Preiserhöhungen.

Um gegenzusteuern, hat P&G in die Markteinführung der preisgünstigeren Luvs Platinum Protection investiert, eine Strategie, die jedoch noch nicht die erhoffte Wirkung zeigt.

Gegenwind von unerwarteter Seite

Neben den direkten Marktherausforderungen sieht sich P&G auch mit negativen Wechselkurseffekten konfrontiert, die das organische Wachstum des Unternehmens auf zwei Prozent drücken.

Trotz einer leichten Steigerung des bereinigten Gewinns je Aktie um zwei Prozent auf 1,40 Dollar konnten diese positiven Aspekte die Enttäuschung der Anleger nicht mildern. Die Aktien von P&G verloren im vorbörslichen Handel rund fünf Prozent, ein klares Signal für das wachsende Unbehagen am Markt.

Branchenweite Herausforderungen

P&G ist nicht allein mit diesen Problemen. Auch Konkurrenten wie Nestlé und Unilever berichten von einem unter den Erwartungen liegenden Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2024.

Die großen Konsumgüterkonzerne stehen vor der schwierigen Aufgabe, preisbewusste Kunden zurückzugewinnen, ohne ihre Gewinnmargen zu gefährden. Während P&G auf neue, kostengünstigere Produkte setzt, bleibt abzuwarten, ob diese Strategie das Unternehmen zurück auf Wachstumskurs bringen kann.