22. Oktober, 2024

Grün

Ozeaniens Energiewende: Auf dem Pfad zur grünen Zukunft

Ozeaniens Energiewende: Auf dem Pfad zur grünen Zukunft

Die Energiewende in Ozeanien ist bisher recht schleppend vorangekommen, wobei Australien und Neuseeland den größten Teil der Entwicklungen in der Region ausmachen. Dennoch zeigt der australische Bundeshaushalt für 2024-2025, dass die Region insgesamt auf einem vielversprechenden Kurs ist. Regierungsförderungen und neue Initiativen wie der National Interest Framework (2024) Australiens werden entscheidend sein, um eine Netto-Null-Umwelt zu erreichen.

Alle 14 Nationen Ozeaniens haben 2050 als Ziel zur Erreichung der Netto-Null-Emissionen im Einklang mit dem Pariser Abkommen festgelegt. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtenergieproduktion ist gestiegen und verzeichnete ein jährliches Wachstum von 12% zwischen 2015 und 2024. Dennoch dominieren fossile Brennstoffe weiterhin mit über der Hälfte des Strombedarfs und zeigen damit eine fortwährende Abhängigkeit.

Dank reichlicher Sonnenreserven und Küstenwindpotenzial könnte Ozeanien seinen Energiebedarf hauptsächlich aus erneuerbaren Energien decken. Aber aktuell wird noch der Großteil aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Erneuerbare Technologien machen zwar 59% der Kapazität aus, tragen aber nur zu 43% zur Stromerzeugung bei. Initiativen wie das australische "A Future Made in Australia" von 2024 sollen dieses Verhältnis ändern. Investitionen werden in Technologien wie Solarenergie mit dem 1 Mrd. AUD Solar SunShot-Programm als Teil des National Interest Frameworks gelenkt. Prognosen zeigen, dass der kombinierte Anteil von Wind und Solarenergie von 26% auf 66% bis 2035 steigen soll.

Australien bleibt trotz seiner Bemühungen, das Energiemix zu diversifizieren, der fünftgrößte Kohleproduzent. Neuseeland, mit einem erneuerbaren Energieanteil von 87%, schöpft sein Potenzial an Solar- und Windenergie jedoch nicht vollständig aus. Dennoch wird bis 2035 ein Anteil von 92% erneuerbarer Energie erwartet, ein Ziel, das Australien noch erreichen muss.

Ein bedeutender Faktor im Energiemarkt Ozeaniens ist die Energiespeicherung, wo Australien 2024 eine Kapazität von etwas über 6 GW erreichte. Diese soll bis 2030 jährlich um 28% wachsen, insbesondere durch Batterietechnologien mit einer Wachstumsrate von 38%.

Der Verkehrssektor ist ebenfalls im Fokus, da er in Neuseeland 17% und in Australien 21% der Emissionen ausmacht. Elektrifizierung und der Ausbau der Ladeinfrastruktur stehen im Vordergrund mit Strategien wie Australiens National Electric Vehicle Strategy von 2023.

Ozeanien nimmt Gesetzgebung und Investitionen in Angriff, um seine immense erneuerbare Energiepotenzial zu erschließen. Trotz erheblichem fossilem Anteil und wirtschaftlicher Abhängigkeit von Kohle muss die Region das Momentum der Erneuerbaren beschleunigen, um wirklich von einem grünen Energiesystem zu profitieren. Unterstützung durch Gesetzgebung und fiskalische Anreize für private Investitionen auf breiter Basis ist dabei unerlässlich.