Bundesagrarminister Cem Özdemir hat die elementare Bedeutung der ländlichen Gebiete für die deutsche Wirtschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt betont. In Neustadt-Glewe, Mecklenburg-Vorpommern, startete der Grünen-Politiker seine Sommertour durch mehrere Bundesländer mit klaren Worten zur Versorgung Deutschlands mit Nahrung und Energie. Ohne die ländlichen Räume sei dies nicht möglich, merkte er an. Zudem seien viele mittelständische Unternehmen in diesen Regionen Weltmarktführer in ihren jeweiligen Branchen.
Özdemir plädierte dafür, eine positive Perspektive auf die ländlichen Gebiete zu entwickeln, anstelle einer defizitorientierten Sichtweise. Er betonte die Stärke und Bedeutung dieser Regionen für das gesamte Land. Zudem seien Bund, Länder und Kommunen gefordert, attraktive Bedingungen sowie die notwendige Grundversorgung in Gesundheit und Verkehr sicherzustellen. In diesem Kontext seien Investitionen in die Infrastruktur, wie die Restaurierung von Dorfmitten und Feuerwehrhäusern, essentiell für den Zusammenhalt und die Funktionsweise der Demokratie, so der Minister.
Seine Tour begann mit einem Besuch bei einem Handwerksbetrieb, der sich auf Solarenergie spezialisiert hat. Dort wurde Özdemir eine Drohne präsentiert, die zur Vermessung von Dächern für die Installation von Solarkollektoren eingesetzt wird. Die Reise des Ministers führt von Dienstag bis Freitag weiter nach Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Nach Angaben des Ministeriums leben 57 Prozent der deutschen Bevölkerung in ländlichen Regionen, die zudem nahezu die Hälfte des Bruttosozialprodukts des Landes erarbeiten.