26. April, 2025

Lexikon

Overconfidence

Übervertrauen

Übervertrauen ist ein psychologisches Phänomen, das in den Finanzmärkten weit verbreitet ist und sich auf das Verhalten von Anlegern auswirkt. Es bezieht sich auf eine übermäßige Zuversicht oder Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten, Informationen und Entscheidungen in Bezug auf Investitionen.

Ursachen für Übervertrauen können eine Kombination aus kognitiven Verzerrungen und emotionalen Faktoren sein. Investoren können dazu neigen, ihre Erfolge zu überschätzen und ihre Misserfolge zu unterschätzen. Sie können Informationen selektiv interpretieren und sich auf positive Informationen konzentrieren, während sie negative Informationen ignorieren oder bagatellisieren. Dies führt zu einer übermäßig optimistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und der Aussichten für Investitionen.

Übervertrauen kann auch durch den sogenannten Bestätigungsfehler verstärkt werden, bei dem ein Anleger nach Beweisen sucht, die seine eigenen Überzeugungen und Entscheidungen bestätigen. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, bei dem der Anleger immer stärker an seinem Übervertrauen festhält und sich von Informationen abschottet, die seine Überzeugungen in Frage stellen könnten.

Die Auswirkungen von Übervertrauen auf die Anlageentscheidungen können erheblich sein. Anleger, die übermäßig selbstsicher sind, können zu riskanteren Investitionen neigen, als dies vernünftig wäre. Sie können auch dazu neigen, zu häufig zu handeln, um ihre Überzeugungen und Einschätzungen ständig anzupassen, anstatt einer langfristigen Anlagestrategie zu folgen. Dies kann zu erhöhten Transaktionskosten und einem niedrigeren Portfolioertrag führen.

Es ist wichtig, das Phänomen des Übervertrauens zu erkennen und seiner Auswirkungen auf die Anlageentscheidungen bewusst zu sein, um mögliche übermäßige Risiken zu vermeiden. Eine objektive und rationale Bewertung der eigenen Fähigkeiten und eine regelmäßige Überprüfung der Anlagestrategie können dazu beitragen, Übervertrauen zu reduzieren.