Inmitten angespannter Handelsbeziehungen reisen der neue kanadische Finanzminister Dominic LeBlanc und die Außenministerin Mélanie Joly nach Florida, um dort mit Beratern des designierten US-Präsidenten Donald Trump zusammenzutreffen. Ziel der Gespräche ist es, potenziellen Handelsbarrieren entgegenzuwirken, die durch Trumps geplante Zollerhöhungen entstehen könnten.
Trump hatte angedeutet, Importzölle für kanadische Waren zu erheben, sofern Kanada nicht den Zustrom von Migranten und den Handel mit dem Opioid Fentanyl in die USA reduziert. LeBlanc und Joly werden in ihrer Aufwartung die "negativen Auswirkungen" der angedachten 25%-Zölle sowohl für Kanada als auch für die Vereinigten Staaten herausstellen. Zudem sollen Kanadas Maßnahmen zur Bekämpfung des Fentanyl-Schmuggels und der illegalen Migration im Fokus stehen.
Parallel dazu sieht sich Kanadas Premierminister Justin Trudeau verstärktem Druck vonseiten seiner Partei ausgesetzt, vor den nächsten Wahlen zurückzutreten. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Trumps wiederholter offener Kritik an Trudeau, einschließlich herabwürdigender Kommentare auf sozialen Medien.
Der Zeitpunkt der Reise birgt Brisanz, da Trudeaus Position durch drohende Zölle zusätzlich geschwächt wird. Bereits Ende November reiste Trudeau nach Florida, um direkt mit Trump zu sprechen. LeBlancs und Jolys anstehende Verhandlungen könnten entscheidend für die Stabilisierung der Beziehungen zwischen den beiden eng verwandten Nachbarn sein.