19. November, 2024

Wirtschaft

Oster-Alarm: Verdi ruft zu Warnstreiks im Handel auf

Oster-Alarm: Verdi ruft zu Warnstreiks im Handel auf

In einem dramatischen Appell an die Arbeitnehmer der Einzel- und Großhandelsbranche läutet die Gewerkschaft Verdi die Vorosterwoche mit Warnstreikaufrufen ein. Dabei richtet sich der Fokus ganz gezielt auf die Schwarz-Gruppe, zu der die Einzelhandelsriesen Lidl und Kaufland zählen. Die Konsumtempel, die bereits in vorausgegangenen Wochen Diskontinuitäten im Warenfluss erlebten, stehen einmal mehr im Schlaglicht kollektiver Arbeitskämpfe – ein Bild, das sich in vorangegangenen Aktionen bereits bei Handelsketten wie Edeka und Rewe gezeigt hat. Die Folgen dieser Streiks sind zwar in Form vereinzelter Regallücken sichtbar geworden, aber der große Schrecken blieb aus: Massenschließungen von Läden waren nicht zu verzeichnen. Kaufland selbst betont die Aufrechterhaltung des Normalbetriebs und die kontinuierliche Belieferung, sodass Konsumenten ihren gewohnten Einkauf nicht einschränken müssen.

Die Tarifgespräche im Einzelhandel gleichen allerdings schon seit Monaten einem Tauziehen ohne spürbaren Fortschritt, trotz der bisherigen Arbeitsniederlegungen. Verdis Forderungen sind klar: Der Gewerkschaft schwebt eine Erhöhung des Stundenlohnes um mindestens 2,50 Euro für alle Regionen vor, mit einjähriger Vertragsbindung. Einige Unternehmen, unter ihnen auch die als Streikziel auserkorene Schwarz-Gruppe, haben allerdings ihre Bereitschaft signalisiert, vorauseilend Gehaltsanhebungen vorzunehmen. Dies folgt einer Empfehlung des Handelsverbands Deutschland, die vorsieht, Löhne schon in Vorleistung – im Vertrauen auf eine nachträgliche Anrechnung bei zukünftigen Tarifabschlüssen – zu steigern.