Die Ministerpräsidenten der ostdeutschen Bundesländer drängen auf eine rasche Verbesserung der Bahnverbindungen in Richtung Osteuropa. Laut Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) soll die strategisch wichtige Transitfunktion der Region bei den Planungen besonders berücksichtigt werden. Bei der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin betonte Woidke, dass die Verbesserung der Bedingungen in dieser Grenzregion von nationalem Interesse sei. Besonders dringlich sei der Ausbau der Ostbahn in Brandenburg, die bislang weder elektrifiziert noch auf allen Abschnitten zweigleisig ist. Der Ausbau der Strecke von Berlin über Küstrin nach Polen steht im Fokus, wobei Berlin und Brandenburg den Bund zur Beschleunigung der Maßnahmen auffordern. Neben der Verkehrsinfrastruktur ist auch die Gesundheitsversorgung ein Thema. Woidke sieht eine Anhebung der Landarztquote als Lösung, um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern, wobei die Gewichtung der Zugangskriterien für das Medizinstudium angepasst werden sollte. Die ostdeutschen Regierungschefs und Berlins Bürgermeister diskutieren zudem den Fachkräftemangel, der das Wirtschaftswachstum bedroht. Ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften könne den wirtschaftlichen Fortschritt der jüngsten Jahre gefährden oder verzögern, so Woidke. Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wird an dem Treffen teilnehmen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) unterstrich die Notwendigkeit, Ostdeutschland für ausländische Fachkräfte attraktiver zu gestalten, um dem demografischen Rückgang entgegenzuwirken.